China reagiert ungewöhnlich scharf auf Moody's Herabstufung
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New York/ Peking (Godmode-Trader.de) - Die Wirtschaftsdynamik Chinas hat zuletzt an Schwung verloren. Darauf deutet nicht nur das schwache Wachstum der Industrieproduktion im April hin. Auch die Einkaufsmanagerumfragen für das Verarbeitende Gewerbe deuten eine Abflachung der konjunkturellen Entwicklung an. Doch ein weniger starkes Wachstum ist es nicht allein, was Kreditwächter auf den Plan ruft. Die Ratingagentur Moody’s hat in einem viel beachteten Schritt soeben die Kreditwürdigkeit der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft heruntergestuft. Sorgen bereitet den Experten vielmehr, dass Chinas bisherige finanzielle Stärke in den kommenden Jahren leiden dürfte. Erwartet würden stark steigende Schulden bei zugleich abnehmenden Wachstumsraten.
Das Rating werde von 'Aa3' auf 'A1' zurückgenommen, teilte Moody's am frühen Mittwochmorgen mit. Bei der Schuldensituation im Land gebe es eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass diese in allen Wirtschaftszweigen deutlich ansteige, so die Analysten. Damit würden auch die Belastungen für den Staatshaushalt wachsen. Zudem sehen die Experten Zweifel an der Reformfähigkeit des Landes.
Die Reaktion aus Peking kam prompt und sie war scharf: Die Ratingagentur überschätze die Risiken der chinesischen Wirtschaft und wende eine ungeeignete Methodik an, hieß es in einer Mitteilung des Finanzministeriums. Moody’s unterschätze zudem die Fähigkeit Chinas, Wirtschaftsreformen auf der Angebotsseite durchzuführen und die Nachfrage anzukurbeln. Das Finanzministerium sehe keine nennenswerten Veränderungen in ihren Risikoeinschätzungen für die Schuldenlage in den Jahren 2018 bis 2020. Die Ratingagentur erwartet hingegen, dass die staatliche Schuldenquote bis Ende des Jahrzehnts graduell auf 45 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) ansteigen werde. Damit läge die direkte Staatsverschuldung auf dem Niveau anderer Länder, die ähnlich wie China bewertet sind, so Moody's.
Die Entscheidung von Moody's kam mit Ansage. Die Agentur hatte bereits Anfang März den Ausblick für die Kreditwürdigkeit Chinas reduziert und somit eine Abstufung in Aussicht gestellt. Jetzt haben die Analysten den Ausblick von „negativ" wieder auf „stabil“ angehoben.
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