China PMI: Handelskrieg, ick hör Dir trapsen

Peking (Godmode-Trader.de) - Die Geschäftsstimmung in den großen und staatlichen chinesischen Industriekonzernen hat sich im Juli weiter eingetrübt. Der CFLP Einkaufsmanagerindex (PMI) für das Verarbeitende Gewerbe in der Volksrepublik sank von 51,5 im Vormonat auf 51,2 Punkte, wie das Nationale Statistikamt in Peking mitteilte. Als Gründe wurden neben „ungünstigen Wetterbedingungen“ auch der Handelsstreit mit den USA sowie die starke Abwertung der Landeswährung Yuan genannt.

Die Subkomponente für Neuaufträge im Produktionssektor - ein guter Frühindikator - sank von 53,2 im Juni auf 52,3 Punkte. Besonders bemerkbar machen sich die handelspolitischen Auseinandersetzungen bei den Exportaufträgen: die Subkomponente blieb mit 49,8 Punkten unter der Wachstumsschwelle von 50 Zählern. „Der konjunkturelle Gegenwind nimmt weiter zu“, kommentierte NordLB-Analyst Stefan Große. Die Notenbank und die Regierung haben zwar Gegenmaßnahmen ergriffen, doch so richtig mochte sich dies anscheinend noch nicht in eine verbesserte Stimmung durchschlagen“.

Die große Unsicherheit bleibt aus Sicht von Analyst Große die Handelspolitik der USA. Die USA planten Zölle auf 200 Mrd. Dollar chinesische Importgüter. Diese Zölle könnten, wenn es nicht noch ein kleines Wunder gebe, im September zur Geltung kommen. Die Volksrepublik würde dann auf jeden Fall reagieren, so Große.

Experten der ANZ-Bank sehen als Ursache in den schwächeren PMI-Daten dagegen vor allem heimische Faktoren und weniger den Handelskonflikt mit den USA. Die Analysten sprachen von einem schwachen Start in das dritte Quartal. Bei einem weiteren Rückgang des Einkaufsmanagerindex könnte das Wachstum im dritten Quartal auf weniger als 6,5 Prozent fallen, wurde gewarnt. Es lag im zweiten Quartal noch bei 6,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.