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18:35 Uhr, 07.07.2016

China: Neue Methode zur Berechnung des BIP

Am 15. Juli bekennt Peking Farbe und veröffentlicht die Wachstumsdaten zum zweiten Quartal. Dabei kommt erstmals eine neue Berechnungsmethode zum Einsatz.

Peking (Godmode-Trader.de) - Derzeit gibt es eine Indikatoren, die auf ein deutliches Anziehen der Dynamik der chinesischen Konjunktur hindeuten. Andererseits gibt es auch keine Hinweise für eine harte Landung der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft. Am 15. Juli bekennt Peking Farbe und veröffentlicht die Wachstumsdaten zum zweiten Quartal. Dabei soll eine neue Methode zur Berechnung des BIP zum Einsatz kommen. Nach Angaben von Chinas Nationales Statistikbüro (NBS) solle es den „Beitrag der Innovation des ökonomischen Wachstums besser reflektieren“, wie das China Internet Information Center (CIIC) informierte.

Die Anpassung sei nötig, um dem „System Of National Accounts“ 2008 (SNA) gerecht zu werden, hieß es. Dieses wurde von fünf internationalen Organisationen eingeführt, dazu zählen auch die Vereinten Nationen. Diese hätten bereits im Jahr 2009 eine „umfassende und flexible Einteilung der makroökonomischen Datenlagen gefordert.

Die neue Version bringt auch Änderungen bei der wirtschaftlichen Struktur mit sich. Der Industrielle Sektor machte an der gesamten Wirtschaftsleistung im Jahr 2015 40,9 Prozent aus. Im Jahr zuvor waren es 40,4 Prozent. Die Anteile der Bereiche Landwirtschaft und Dienstleistung wurden aber nicht entsprechend angepasst. Für das erste Quartal meldeten Chinas Behörden einen Anstieg auf Jahressicht von 6,7 Prozent. Das Statistikamt sprach daher auch von einem „guten Start“ ins Jahr. Das Wachstum gewinne wieder an Schwung, hieß es.

Beim Thema BIP-Berechnungsmethodik liegt der Vergleich mit Indien nicht fern. Die Statistikbehörde auf dem Subkontinent hat 2015 die Berechnungsmethodik für das Bruttoinlandsprodukt geändert und damit rückwirkend das Wirtschaftswachstum für das Jahr zuvor um fast 50 Prozent nach oben revidiert. Für die seinerzeit frisch im Amt weilende Regierung Modi ein willkommenes Startgeschenk.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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