„China Economic Panel“: Konjunkturerwartungen für China trüben sich ein

Mannheim/ Shanghai (BoerseGo.de) - Die im Rahmen des China Economic Panel (CEP) erhobenen Konjunkturerwartungen für China setzen, nach einem zwischenzeitlichen Anstieg vor einem Monat, ihren Abwärtstrend fort. Dies teilte das Mannheimer ZEW- Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung in Zusammenarbeit mit der Fudan Universität (Shanghai) am Mittwoch nach Auswertung der Umfrage mit.

Demnach ist der CEP-Indikator, der die Erwartungen bezüglich Chinas wirtschaftlicher Entwicklung in den kommenden zwölf Monaten abbildet, im aktuellen Umfragezeitraum (Mitte Mai bis Anfang Juni) auf einen Stand von 4,7 Punkten zurückgewichen. Das ist ein Minus von knapp sechs Punkten gegenüber der Umfrage im Vormonat.

Als eine Bremse für die konjunkturelle Entwicklung erweisen sich laut ZEW nach wie vor die Wohnimmobilienmärkte der großen chinesischen Metropolen. Erstmals werden in sechs der sieben durch das CEP abgebildeten Städte in den kommenden zwölf Monaten sinkende Wohnungs- und Häuserpreise erwartet. Auch die Konjunkturerwartungen für den Bausektor, mit etwa 15 Prozent direktem Wertschöpfungsanteil ein wesentlicher Treiber der chinesischen Wirtschaft, sind per Saldo erstmals negativ. Diese Entwicklungen gelte es angesichts der bestehenden Überkapazitäten am Immobilienmarkt sorgfältig zu beobachtenm schreiben die Wirtschaftsforscher.

Die aktuelle konjunkturelle Situation in China wird unterm Strich leicht negativ eingeschätzt. Die Wachstumsrate des Inlandsprodukts in 2014 sehen die Befragten bei 7,3 Prozent gegenüber 7,4 Prozent im Vormonat. Im Zuge nachlassenden Inflationsdrucks und schwächerer Beschäftigung geht ein steigender Anteil der Experten von einer expansiveren Geldpolitik der chinesischen Zentralbank aus.

Das ZEW und die Fudan Universität erheben das CEP in einer monatlichen Umfrage unter China-Experten aus Finanz-, Research- und volkswirtschaftlichen Abteilungen von Banken, Versicherungen, Investmentgesellschaften und Industrieunternehmen.