Bundesbankmitglied warnt vor Hochfrequenzhandel
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Frankfurt/ Düsseldorf (BoerseGo.de) - Das Vorstandsmitglied bei der Bundesbank, Joachim Nagel, plädiert, in der Finanzmarktregulierung ein verstärktes Augenmerk auf den Hochfrequenzhandel zu legen. Es gelte den ultraschnellen Börsenhandel zu begrenzen, notfalls auch per Gesetz, sagte Nagel im Gespräch mit der "Wirtschaftswoche". Die Finanzindustrie müsse einen Verhaltenskodex für den Hochfrequenzhandel einführen, dabei sollten alle wichtigen Akteure eingebunden sein - Banken, Hedgefonds, Börsen und Handelsplattformen. Zwölf bis 18 Monate könne man den Beteiligten Zeit geben. "Wenn das nicht fruchtet, müssen wir den Hochfrequenzhandel regulieren", so Nagel weiter. Eine Mindesthaltedauer für Kontrakte sowie eine Begrenzung der Handelsvolumina sei dringend notwendig.
Der Hochfrequenzhandel wird immer wichtiger: er macht mittlerweile rund 40 Prozent des Umsatzes an der Deutschen Börse aus. Nagel betonte die möglichen negativen Auswirkungen des in Rede stehenden Flash-Handels. Dabei werden in Bruchteilen einer Sekunde riesige Volumina zwischen den Handelsplätzen verschoben. Die Folge können hohe Kursschwankungen an den Marktplätzen sein. Nagel erinnert an einen Vorfall in New York vom Mai 2010. "Denken Sie nur an den Flash Crash im vergangenen Jahr an der Wall Street, als einzelne Aktien binnen Minuten 50 Prozent oder mehr ihres Werts verloren." Auch die Finanzindustrie könne kein Interesse an einer solchen Destabilisierung haben.
Der 44-jährige Nagel ist im Bundesbankvorstand seit letzten Dezember für die Bereiche Märkte und IT zuständig.
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