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13:59 Uhr, 08.09.2010

Bundesbanker hält Kompromiss bei 'Basel III' für möglich

Frankfurt (BoerseGo.de) – Laut dem Bundesbank-Vizepräsident Franz-Christoph Zeitler scheint eine Kompromisslösung bei der Finanzmarktregulierung in Sichtweite. Der Vorstand sagte am Mittwoch in Frankfurt, er sei nach der Sitzung des Baseler Ausschusses vom Dienstag "ein Stück optimistischer", dass das Ziel einer Balance zwischen einem stabileren Finanzsystem einerseits und der Vermeidung einer Kreditverknappung andererseits erreicht werden könne.

Die derzeit verhandelten höheren Anforderungen an die Eigenkapitalausstattung der Banken stehen in der Kritik. Es geht vor allem um die aufsichtsrechtlichen Mindestkapitalquoten für Banken, mit denen Bankhäuser in der Zukunft direkt für Verluste haften. Derzeit liegt die Untergrenze für dieses Kernkapital bei vier Prozent. Bei den jüngsten Stresstests hingegen galt schon eine Mindestanforderung von sechs Prozent. Deshalb –so wird vermutet- dürften die Baseler Regulierer aus 27 Ländern die Mindestnorm für das sogenannte Tier-1-Kapital zumindest auf diesen Wert anheben. Hinzu kommt noch ein sogenannter antizyklischer Kapitalpuffer, dessen Höhe zusätzliche vier bis sechs Prozent betragen könnte. Hält eine Bank diesen Puffer nicht vor, bekommt sie zwar nicht sofort mit der Finanzaufsicht Probleme, aber immerhin darf sie dann ihre Gewinne nur noch eingeschränkt für Dividenden oder Aktienrückkäufe ausgeben. Der Bundesverband deutscher Banken (BdB) rechnet damit, dass die neuen Kapitalanforderungen allein für die zehn größten deutschen Banken Belastungen von 105 Milliarden Euro bringen.

Die künftigen Quoten für das harte Kernkapital (Core Tier 1) könnten bereits am Sonntag von den Chef der Notenbanken und Aufsichtsbehörden festgelegt werden. Zur Höhe der Quoten machte Zeitler keine Angaben.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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