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12:20 Uhr, 20.05.2015

Britisches Pfund steigt nach Wahlausgang in UK

Doch die Unabhängigkeitsbestrebungen der schottischen Nationalpartei SNP und der drohende Brexit verunsichern GAM-Investmentexperte James McDaid zufolge die Anleger.

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London (BoerseGo.de) - Die politische Führung Großbritanniens für die nächsten fünf Jahre steht fest. Umfragen vor den Wahlen deuteten auf ein sehr knappes Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den zwei dominierenden Parteien, der Labour-Partei und den Konservativen, hin. Es gab Spekulationen über verschiedenste Koalitionskonstellationen. Alle haben sich als falsch erwiesen. Die Konservativen um David Cameron überraschten alle mit ihrer Mehrheit im britischen Unterhaus. Die Wirtschaftspolitik der letzten fünf Jahre, die zu Wachstum und niedrigeren Arbeitslosenzahlen führte, scheint die Wähler überzeugt zu haben, wie GAM-Investmentexperte James McDaid in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.

Drei Parteichefs hätten aufgrund schwindender Unterstützung für ihre Parteien ihren Rücktritt erklären müssen: Die Liberal Democrats von Nick Clegg hätten Sitze an die Konservativen verloren; die Labour Party von Ed Miliband habe herbe Verluste zu Gunsten der Scottish National Party verzeichnet und Nigel Farage, der Chef der euroskeptischen UK Independence Party habe einen schmachvolle Niederlage gegen die Konservativen in seinem eigenen Wahlkreis erlitten, heißt es weiter.

„Die Märkte haben positiv auf das nun feststehende Ergebnis reagiert. Vor dem Hintergrund zuletzt starker Volatilität legte das Pfund deutlich zu, und auch das Börsenbarometer FTSE 100 stieg über die psychologisch wichtige Marke von 7000 Punkten. Die anfängliche Aufregung könnte sich jedoch bald legen, denn einige Faktoren dürften den Anlegern Kopfzerbrechen bereiten, darunter zunächst die Beziehung zwischen den siegreichen Konservativen und der SNP. Vor den Wahlen schien die SNP-Vorsitzende Nicola Sturgeon alles daran zu setzen, David Cameron aus dem Amt zu jagen. Nachdem das Wahlvolk nun entschieden hat, wird sie dieses Vorgehen ändern müssen. Sturgeon hatte vor der Wahl gesagt, dass ein weiteres Referendum über die Unabhängigkeit Schottlands für sie keine Priorität habe. Angesichts des für Sturgeon überaus positiven Wahlergebnisses scheint es unausweichlich, dass es zu einem neuen schottischen Referendum kommen wird“, so McDaid.

Der starke Einfluss der SNP verknüpfe sich mit einer weiteren Sorge der konservativen Mehrheit: David Cameron habe ein „In-Out-Referendum“ über die britische Mitgliedschaft in der Europäischen Union versprochen. Dies könnte sich nachteilig auf ausländische Investitionen im Vereinigten Königreich auswirken. Angesichts der Planungsunsicherheiten für Unternehmen, die ein potenzieller Austritt Großbritanniens aus der EU mit sich bringe, könnten auch inländische Investitionen verzögert werden, heißt es weiter. „Abgesehen von diesen Bedenken können die Konservativen nun an das anknüpfen, was sie mit ihren Koalitionspartnern seit 2010 aufgebaut haben. Zumindest bis auf weiteres bleibt das Vereinigte Königreich vereint, was die Märkte positiv bewerten“, so der GAM- Investmentexperte.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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