Kommentar
07:10 Uhr, 06.02.2017

Britisches Pfund: Das große Comeback?

Das britische Pfund kann sich noch immer nicht klar für eine Richtung entscheiden, dabei liegt die Sache auf der Hand – eigentlich.

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Ein Großteil der Anleger wettet noch immer darauf, dass das Pfund weiter fällt. In den letzten Monaten arbeitet die Währung in der Range von 1,20 bis 1,27 (gegenüber dem Dollar) an einem Boden. Ob die Bodenbildung gelingt, ist noch nicht klar. Es gibt aber Signale, die auf ein Gelingen hindeuten.

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Die Bank of America ist zuversichtlich, dass es mit dem Pfund in der zweiten Jahreshälfte wieder bergauf geht. Die Zuversicht hat vor allem einen Grund: das Wirtschaftswachstum. Es geht dabei nicht nur um das Wirtschaftswachstum in Großbritannien selbst, sondern vor allem auch das US-Wachstum.

Die Grafik zeigt die Veränderung der Währung auf Jahressicht. Zum Vergleich ist das Wachstum in Großbritannien, den USA und der Eurozone abgebildet. Es zeigt sich dabei eine relativ hohe Korrelation aus Wachstum und Währungsbewegung. Ausschlaggebend ist nicht nur das Wachstum in Großbritannien, sondern auch den USA.

Beschleunigt sich das Wachstum in den USA, tendiert auch das Pfund zur Stärke. Unter der Voraussetzung eines ungebrochenen Aufschwungs in den USA sollte das Pfund eigentlich profitieren können. Gemessen an der Wachstumsstärke im In- und Ausland ist die Abwertung nach dem Brexit-Votum ziemlich unbegründet.

Sofern sich die Welt nicht seit Juni 2016 komplett geändert hat, stehen die Chancen für eine Aufwertung des Pfunds auf mittlere Sicht gut. Kurzfristig bleibt die Lage jedoch undurchsichtig. Es gibt zwar keinen Zweifel daran, dass Großbritannien die EU verlassen wird, doch der Markt reagiert nach wie vor mehr politisch als fundamental.

Das Parlament muss über den Austritt abstimmen. Eine erste Hürde wurde am Donnerstag genommen. Nun folgen weitere Lesungen und die Diskussion über Änderungswünsche des Gesetzesentwurfs. Aller Voraussicht nach kann der Zeitplan eingehalten werden und die Regierungschefin Ende März 2017 Artikel 50 auslösen.

Das ist alles nicht neu. Trotzdem: jedes Mal, wenn der Brexit politisch näher rückt, verliert das Pfund. Ein rasches Ende dieser Systematik ist nicht in Sicht. Es könnte daher noch zu früh sein, auf eine Trendwende zu spekulieren. Die Bank of America hält es sogar für möglich, dass der Kurs gegenüber dem Dollar erst noch auf 1,15 fällt, bevor es dann aufwärts Richtung 1,30 geht. Für aktive Anleger lohnt es sich, das Pfund auf die Watchlist zu setzen, um den Einstieg für diese Bewegung nicht zu verpassen.

Clemens Schmale

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Über den Experten

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Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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