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10:15 Uhr, 25.05.2021

Bringt China den Kryptowinter?

Nicht nur Elon Musk bewegt den Kryptomarkt. China kann das auch, sogar sehr viel nachhaltiger.

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Seit es Kryptowährungen gibt, sind Aufsichtsbehörden skeptisch. Man wird den Eindruck nicht los, dass sie Kryptowährungen schlichtweg nicht wollen. Die Herangehensweisen der einzelnen Behörden sind jedoch sehr unterschiedlich. In westlichen Ländern erscheint ein Verbot von Kryptos nicht realistisch. Stattdessen scheint man die Existenz zu akzeptieren und den Markt regulieren zu wollen. Größte Sorge der Behörden sind Steuervermeidung und Finanzierung illegaler Aktivitäten. In den USA dürfte dies zu dem Schritt führen, dass Transaktionen von mehr als 10.000 Dollar zukünftig gemeldet werden müssen. Wer also seinen Tesla mit Dogecoin kaufen will, wird gemeldet. Das schränkt möglicherweise den Nutzen von Kryptos als Transaktionsmittel ein. Es begrenzt aber nicht den Nutzen als Vermögenswert und Spekulationsobjekt. Genau hier setzt China an. Es ist nicht das erste Mal, dass China gegen Krypto-Mining und Trading vorgeht. Ähnliche Interventionen wie jetzt gab es schon früher, das erste Mal 2013. Wenn es China ernst meint, folgte bisher immer ein Kryptowinter...


Das schürt Angst. Der bisherige Drawdown ist im Vergleich zu früheren ausgedehnten Korrekturen noch harmlos. Das kann sich ändern. Interessant ist in diesem Zusammenhang die Volatilität. Die Intradaybewegung war dieses Mal sehr hoch. Mit einer Bandbreite von 30 % innerhalb eines Tages, befindet sich die Volatilität unter den absoluten Spitzenwerten (Grafik 2).

Man kann das natürlich auch positiv sehen. Eine so große Bewegung deutet Panik an. 2020 markierte diese Panik ein Tief. Danach begann die Rally, die erst jetzt endete. Aus technischen Gründen besteht Hoffnung auf einen Boden.

Die Technik nutzt wenig, wenn Behörden intervenieren. China ist da besonders effektiv und der Kryptomarkt ist nicht der einzige, der darunter leidet. In regelmäßigen Abständen kommt es auf dem chinesischen Aktienmarkt zu Spekulationsblasen. 2007 und 2015 stiegen die Kurse senkrecht an (Grafik 3).


Der Politik war das ein Dorn im Auge. Sie setzte z.B. Börsengänge aus und schränkte die Spekulation auf Kredit ein. Der Markt gab sämtliche Gewinne wieder ab. Auch das war der Politik nicht recht. Viele Kleinanleger verloren große Summen. Erst brachte die Regulation die Blase zum Platzen, dann versuchte sie die Panik zu begrenzen. Das funktionierte nicht.

Beim Kryptomarkt soll die Blase platzen, aber ein Auffangnetz gibt es nicht. Was Anleger bisher gerettet hat, war das steigende Interesse in anderen Ländern. Chinas Handelsvolumen wurde durch andere Märkte zum Teil ersetzt. Ob das auch dieses Mal gelingt, sei dahingestellt.

Anleger müssen sich jedenfalls auf eine volatile Erholung einstellen. Wenn China erst mit der Regulierung beginnt, lässt es sich monatelang neue Methoden einfallen. Jede neue Maßnahme kann die Kurse drücken. Gute Nerven sind gefragt.

Clemens Schmale


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  • mkgeld
    mkgeld

    Nein bald werden die Zentralbanken einsehen je mehr sie gegen Kryptos schießen wird das Gegenteil davon passieren. Auf kurze Downphasen kommen immer höhere Hochs. Und das Mining ist längst überall auf der Welt selbst in Deutschland bei den extremen Stromkosten mieten gerade Chinesen gern Rechenzentrumsleistung an. Habe direkte Kontakte in diese Branche und ja Chinesen mieten sehr viele Server ausgerechnet in Deutschland und warum wohl. Die digitalen Zentralbankwährungen bringen keinen Vorteil für die Nutzer also wird sich das nicht durchsetzen bzw wird genauso abstürzen im Wert wie das Papiergeld. FIAT bleibt FIAT egal in welcher Verpackung

    09:26 Uhr, 25.05.2021

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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