Brexit: Risikoreiche politische Achterbahnfahrt
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London (GodmodeTrader.de) - Während das Ergebnis des Misstrauensvotums die Labour-Partei daran hindert, Neuwahlen zu erzwingen, ist die risikoreiche politische Achterbahnfahrt noch lange nicht vorbei. Es ist wenig überraschend, dass die Mehrheit der 118 Tory-Abgeordneten, die zwar gegen den Brexit-Deal von Premierministerin May gestimmt haben, sie bei der Abstimmung unterstützten, wie Seema Shah, Global Investment Strategist bei Principal Global Investors, in einem aktuellen Kommentar zum Misstrauensvotum gegen die britische Premierministerin Theresa May schreibt.
Denn was die Tories mehr fürchteten als die verschiedenen Alternativen für einen Brexit sei eine von Corbyn geführte Regierung. Tatsächlich habe die Bedrohung von Jeremy Corbyn die aussichtslose Aufgabe erfüllt, die konservative Partei zu vereinen - zumindest für den Moment, heißt es weiter.
„Das Pfund Sterling könnte sich weiter erholen, wenn die Sorgen vor einer von Corbyn geführten Regierung schwinden. Doch wie stark kann das Pfund noch werden? Vor der Brexit-Abstimmung lag das Pfund Sterling bei rund 1,50 US-Dollar. Solange die Möglichkeit besteht, dass es nicht zum Brexit kommt, könnte sich der Sterling bei dieser Marke einpendeln. Angesichts der nachhaltigen Schäden, die die Unsicherheit der letzten zwei Jahre der Wirtschaft bereits zugefügt hat, ist es jedoch zweifelhaft, dass das Pfund sich der Marke von 1,50 US-Dollar überhaupt nähern wird - selbst im optimistischsten Fall, dass der Brexit vollständig gestoppt wird“, so Shah.
Theresa May werde den Sieg wahrscheinlich als Mandat verstehen, um ihren Brexit-Deal nächste Woche erneut an das britische Unterhaus zurückzugeben. Letztlich werde die Premierministerin nicht darum herumkommen, mehr als nur einige kosmetische Änderungen an dem Deal vorzunehmen, damit er verabschiedet werde, heißt es weiter.
„Das Norwegen-Modell könnte damit wahrscheinlicher werden. Doch um zu dieser Schlussfolgerung zu gelangen, müsste May einige ihrer roten Linien aufgeben – etwas, wofür sie bislang keine Begeisterung aufbringen konnte“, so Shah. Das Ergebnis des Misstrauensvotums möge den ersten Nagel auf den No-Deal-Brexit-Sarg gesetzt haben, aber die Zukunft Großbritanniens sei keineswegs gesichert, heißt es abschließend.
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