Fundamentale Nachricht
11:09 Uhr, 12.01.2016

Brent: Wird 2016 ein schwarzes Jahr für das schwarze Gold?

Die Ölpreise finden einfach keinen Boden. Brent handelt in der Nähe eines 12-Jahrestiefs. Die Marktstimmung und spekulative Kräfte sprechen für einen weiteren Preisrückgang.

Erwähnte Instrumente

  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 31,75 $/Barrel (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Hannover/ Frankfurt/ London (Godmode-Trader.de) - Der Preis für die Nordseemarke Brent ist zu Wochenbeginn erstmals seit 12 Jahren unter die psychologisch bedeutende Marke von 30 US-Dollar je Barrel gefallen. Auch im heutigen Handel setzte sich diese Schwäche zunächst fort. Damit verliert die Sorte in diesem Jahr bereits zweistellig an Wert. Vieles deute bereits zu diesem frühen Zeitpunkt zu Jahresbeginn darauf hin, dass 2016 ein schwarzes Jahr für das schwarze Gold werden könnte, schreibt NordLB-Analyst Frederik Kunze in einem Kommentar.

Wie weit kann es noch abwärts gehen? Diese Frage dürfte laut Experte Kunze einer immer größeren Zahl an Marktteilnehmer nun verstärkt Kopfzerbrechen bereiten. Dies gelte insbesondere vor dem Hintergrund, dass die Fundamentaldaten zu Jahresbeginn durchaus auf eine Bodenbildung in der Region von 35 bis 40 US-Dollar je Barrel Brent hingedeutet hätten. So zeichne sich in den USA eine Angebotsverknappung ab. „Diese Erwartung hat genauso wenig zu steigenden Rohölnotierungen beigetragen, wie die Angst vor einer politischen Eskalation im Streit zwischen Saudi-Arabien und Iran“, konstatiert Kunze.

Eine Erklärung des steigenden Drucks auf die Notierungen könnten die spekulativen Einflüsse sein. Im Gegensatz zu WTI haben die spekulativen Finanzanleger ihre Netto-Long-Positionen bei Brent in der Woche zum 5. Januar um gut 20.00 auf 187.700 Kontrakte ausgeweitet, wie die Commerzbank im aktuellen TagesInfo Rohstoffe berichtet. Die Anleger seien somit vom Preisrutsch seit Jahresbeginn vollkommen auf dem falschen Fuß erwischt worden und „dürften daher gezwungen sein, diese Positionen wieder glattzustellen, um weitere Verluste zu begrenzen“.

Die NordLB rechnet laut Analyst Kunze aber weiterhin damit, dass die Nachfrageseite als stützendes Moment spätestens in der zweiten Jahreshälfte 2016 seinen Einfluss geltend machen wird. Außerdem sei weiterhin mit einer Verringerung des Angebots zu rechnen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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