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13:44 Uhr, 15.12.2017

Brent: OPEC kann sich keineswegs zufrieden zurücklehnen

Das Nicht-OPEC-Angebot wird 2018 stärker steigen als die globale Nachfrage. Das erwarten OPEC und IEA. So drifte der Ölmarkt trotz Förderbeschränkungen keineswegs auf ein Angebotsdefizit hin, sondern höchstens auf einen Marktgleichgewicht.

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  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 63,295 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Paris/ London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Der Brent-Ölpreis hat eine bewegte Woche hinter sich: Am Dienstag kam es noch zu einem Zweieinhalb-Jahreshoch, dann folgte ein Abrutscht um 3,50 US-Dollar für das Barrel auf gut 62 US-Dollar und heute folgte gleich eine Erholung auf 63,50 US-Dollar.

Anfang der Woche sorgte die Schließung eines wichtigen Pipeline-Systems in Schottland für steigende Brent-Notierungen. Nun ist offensichtlich, dass die Forties-Pipeline länger geschlossen bleibt als zunächst gedacht. Damit fehlen bis auf Weiteres laut Commerzbank rund 400.000 Barrel Transportkapazitäten pro Tag. Die Internationale Energieagentur (IEA) hat demnach ihre Prognose für die Ölproduktion Großbritanniens deutlich um 300.000 Barrel pro Tag im Dezember nach unten korrigiert. Das Angebotsdefizit dürfte den neuesten Schätzungen zufolge in diesem Jahr mit 0,5 Mio. Barrel pro Tag doppelt so hoch ausfallen wie noch vor einem Monat erwartet, informiert die Commerzbank.

Das bedeutet den Experten zufolge aber keineswegs, dass sich die OPEC zufrieden zurücklehnen könne. Denn das Nicht-OPEC-Angebot wird 2018 stärker steigen als die globale Nachfrage. Selbst die OPEC schätzt, dass das Überangebot an Rohöl auf dem Weltmarkt noch mindestens bis Ende kommenden Jahres andauern wird. Grund ist die stark steigende Produktion der Nicht-OPEC-Staaten, insbesondere der USA: Auch die IEA erwartet in ihrem neuesten Monatsbericht, dass das Angebot in 2018 um 1,6 Mio. Barrel pro Tag steigen wird, während die Nachfrage nur um 1,3 Mio. Barrel pro Tag anziehen soll. Unterm Strich läuft dies bei aktuellem Fördervolumen nur noch einen ausgeglichen Markt hinaus.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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