Fundamentale Nachricht
15:40 Uhr, 15.03.2017

Brent-Öl: Nicht verzagen, abwarten

Die Internationale Energieagentur sieht laut ihrem jüngsten Report noch immer ein zu hohes Angebot am Ölmarkt. Doch die Lage sollte sich entspannen, meinen die Experten. Die Ölpreise könnten profitieren.

Erwähnte Instrumente

  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 51,900 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Wien/ Paris/ London (Godmode-Trader.de) - Der Mix aus einem stark steigenden Ölangebot in den USA in Verbindung mit einer verhaltenen Nachfrage sorgt an den Öl-Terminmärkten für schlechte Stimmung und ließ die Ölpreise zuletzt abrutschen. Auch das OPEC-Mitglied Saudi-Arabien hat seine Politik geändert. Informierten Kreisen zufolge haben hochrangige Vertreter im Rahmen eines Meetings mit US-Ölproduzenten der Forderung nach weitergehenden Kürzungen der Ölfördermenge seitens der OPEC eine Absage erteilt, berichtet die DZ Bank. Der Energieminister Saudi-Arabiens, Khalid al-Falih, habe diesen Standpunkt kürzlich im Rahmen einer Rede vor hochrangigen US-Ölmanagern in Houston untermauert. „Die OPEC lässt sich nicht für Stützungsmaßnahmen für die US-Fracking-Industrie instrumentalisieren“, kommentieren die Analysten.

Auch die Umsetzung des Ende vergangenen Jahres vereinbarten Abkommens zur Kürzung der Ölfördermenge bei OPEC- und einigen Nicht-OPEC-Staaten hapert. Sorgen macht vor allem Russland, eine zeitnahe Umsetzung der zugesagten Drosselung der Ölfördermenge scheint laut den jüngsten Produktionsdaten in weiter Ferne. Russland hat nach aktuellem Stand lediglich ein Drittel der versprochenen Kürzungen umgesetzt. Moskau erklärte zwar mehrfach, dass man die zugesagten Kürzungen zeitnah umsetzen werde. Allerdings will sich das Land vorerst auch nicht an weitergehenden Maßnahmen zur Stützung der wieder nachgebenden Ölpreise beteiligen.

Nachdem der Brent-Preis die mehrwöchige Range mit dem Bruch der Marke von 55 US-Dollar nach unten verlassen hat, setzte sich die Abwärtsbewegung weiter fort. Sind nun die Börsen los und ist nach unten keine Ende in Sicht? Auch die Internationale Energieagentur (IEA) sieht in ihrem aktuellen Ölmarktbericht das Grundproblem - das Überangebot am Ölmarkt - weiter bestehen, gibt aber zugleich Signale, dass sich die Lage schon bald ändern könnte. Wie die IEA schreibt, ist das Angebot von Rohöl im Februar um 260.000 Barrel auf 96,52 Mio. Barrel pro Tag gestiegen. Das ist zwar weniger als noch vor einem Jahr, aber immer höher als die weltweite Nachfrage. „Der Markt braucht Zeit, damit der volle Effekt der Förderkürzungen zum Tragen kommt”, schreiben die Experten. Zugleich wird die OPEC kritisiert, zumindest teilweise selbst an der hohen Produktion schuld zu sein. Denn das Kartell habe im Februar wieder mehr gefördert als im Januar.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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