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14:03 Uhr, 11.09.2018

Brent-Öl: Iran-Effekt könnte verpuffen

Der Vermögensverwalter Aberdeen glaubt trotz der erneuten Sanktionen der USA gegen den Iran nicht an kommende, starke Preiszuwächse bei Rohöl.

Erwähnte Instrumente

  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 77,855 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise sind am Dienstag wieder im Aufwind. Beispielsweise kratzt die Brent-Öl-Notierung wieder an der 78 Dollar-Marke. Analysten der Commerzbank begründeten die Kursgewinne mit der zuletzt guten Stimmung an den Finanzmärkten. Dies stütze die Rohöl-Nachfrage der Finanzanleger. Hinzu komme der zuletzt etwas schwächere Dollar und die anhaltenden Sorgen um den Wegfall iranischer Ölexporte ab November. Diese Sorgen sind aus Sicht der Commerzbank nicht unberechtigt, denn „die Importeure iranischen Öls werden wohl aus Angst vor möglichen US-Sanktionen freiwillig ihre Importe reduzieren“.

Robert Minter, Investmentstratege bei Aberdeen, ist da anderer Meinung. Minter glaubt trotz der erneuten Sanktionen der USA gegen den Iran nicht an starke Preiszuwächse bei Rohöl. „Dies ist nicht der Beginn einer weiteren Phase von Preiserhöhungen“, so Minter in einer aktuellen Markteinschätzung. Denn in den vergangenen zwölf Monaten sei der Ölpreis bereits um mehr als 60 Prozent gestiegen. Er geht nicht einmal davon aus, dass die Sanktionen im November überhaupt in Kraft treten werden. „Die beiden Akteure, die am meisten zu verlieren haben, wenn 2,5 Millionen Barrel Rohöl pro Tag vom Markt genommen werden, sind die Präsidenten der USA und des Iran selbst", sagt Minter.

Darüber hinaus sei es unwahrscheinlich, dass die Nachfrage nach Öl zu jedem Preis anhalten wird. Schließlich habe der Anstieg der vergangenen zwölf Monate bereits Anzeichen von Stress hervorgerufen. Auch mit Blick auf die Angebotsseite erscheint eine Preiserhöhung nicht wahrscheinlich. Die OPEC- und Nicht-OPEC-Produzenten hätten sich darauf geeinigt, die Produktion zu erhöhen, um etwaige Produktionsausfälle auszugleichen, so Minter. Der Ölpreis dürfte sich in absehbarer Zukunft bei einer Spanne zwischen 60 und 70 US-Dollar je Barrel einpendeln.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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