Brasiliens Notenbank hilft der Wirtschaft nicht
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Rio de Janeiro (Godmode-Trader.de) - Der geldpolitische Ausschuss der brasilianischen Zentralbank (BCB) hat bei der Sitzung in dieser Woche den Leitzins (Selic) um 25 Basispunkte auf 13,75 Prozent gesenkt, was den Markterwartungen entsprach. Eine mögliche weitere Lockerung macht die Notenbank von einer positiven Entwicklung der Inflation abhängig. Die BCB sieht Anzeichen dafür, dass der disinflationäre Prozess zuletzt eine Pause eingelegt habe.
Eine Erkenntnis, die den Fakten und aktuellen Umfragen allerdings widerspricht. Im Oktober waren die allgemeinen Preissteigerungen in der Jahresrechnung mit 7,9 Prozent deutlich niedriger ausgefallen als im Vormonat mit plus 8,5 Prozent. Zusätzlich fallen die Inflationserwartungen in den jüngsten Umfragen der Zentralbank weier und lagen zuletzt für Ende 2016 bei 6,8 Prozent und bei 4,9 Prozent für Ende des kommenden Jahres.
Mit einer lockeren Geldpolitik versuchen die Notenbanken den Wirtschaftskreislauf positiv zu beeinflussen und anzukurbeln. Höhere Zinsen gelten wiederum als Inflationsschutz. Problematisch für die Konjunkturbelebung in der größten Volkswirtschaft Lateinamerikas war zuletzt der schwache Konsum auf der Verbraucherseite, bislang die maßgebliche Wirtschaftskraft im Lande. Während die schwache Wirtschaftsaktivität eine beschleunigte Lockerung der Geldpolitik rechtfertige, deute die Abwertung des brasilianischen Reals in den vergangenen Wochen auf einen anfänglich vorsichtigen Lockerungszyklus hin, so die Experten der Credit Suisse in einem aktuellen Kommentar. Die Experten erwarten in den kommenden Monaten weitere Zinssenkungen und gehen davon aus, dass der Leitzins in den kommenden drei Monaten auf rund 13 Prozent gesenkt wird.
Die Kurse von auf Landeswährung lautende Anleihen profitieren von der Aussicht auf weitere Zinssenkungen. Bereits im Oktober hatten die Währungshüter mit einer Rücknahme um 0,25 Prozentpunkte erstmals seit rund vier Jahren wieder ihren Schlüsselsatz zurückgenommen.
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