Brasilien strebt in die OPEC
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Frankfurt/ Riad (Godmode-Trader.de) - Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro hat auf einer Konferenz in Riad mit einer Ankündigung überrascht. Der brasilianische Präsident sagte, er wolle, dass sein Land der OPEC beitritt. Die heimische Energiewirtschaft reagierte verhalten. Die OPEC-Mitgliedschaft würde Brasilien wahrscheinlich dazu zwingen, die Ölförderung zu begrenzen, was möglicherweise zukünftige Expansionspläne in Frage stellt. Brasiliens Produktionsmenge liegt bei rund 3 Mio. Barrel pro Tag.
Der Organisation der Erdöl exportierenden Länder gehören neben dem größten Mitglied Saudi-Arabien 13 weitere Länder an. Seit 2017 drosselt die OPEC zusammen mit weiteren Nichtmitgliedstaaten, mit Ausnahme von Brasilien, die Produktion, um das Angebot zu begrenzen und somit die Preise zu stützen. „Ich persönlich würde mir sehr wünschen, dass Brasilien Mitglied der OPEC wird", sagte Bolsonaro in Riad.
Brasilien wäre der bedeutendste Produzent seit Jahren, der der 1960 gegründeten OPEC beitreten würde. Mit seiner derzeitigen Produktion wäre das Land der drittgrößte Produzent der OPEC. Der brasilianische Präsident betonte, Brasilien habe größere Ölreserven als die meisten OPEC-Mitglieder und sein Land könnte dazu beitragen, den globalen Ölmarkt zu stabilisieren.
Laut OPEC-Delegierten sind Beitrittsgespräche mit Brasilien im Gange, einen formellen Antrag auf Mitgliedschaft der größten Volkswirtschaft Lateinamerikas gebe es bislang aber nicht.
Laut der Commerzbank-Analystin Barbara Lamprecht würde Brasilien mit der täglichen Produktion von 3 Mio. Barrel zwar zu den größten OPEC-Staaten zählen. Zu berücksichtigen sei aber, dass der Ölverbrauch des Landes ebenfalls bei rund 3 Mio. Barrel pro Tag liege. Damit relativiere sich Brasiliens Bedeutung als Exporteur gewaltig. Einen Beitritt Brasiliens zur "OPEC+"-Gruppe bei der nächsten Sitzung Anfang Dezember sei dennoch vorstellbar, die damit ein deutlich stärkeres Gewicht bekäme.
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