Brasilien: Staatschefin Rousseff predigt Wasser und trinkt Wein
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Rio de Janeiro (BoerseGo.de) - Brasiliens Staatschefin Dilma Rousseff hat die Bevölkerung der siebtgrößten Volkswirtschaft auf magere Zeiten vorbereitet. „Wir sind in der zweiten Etappe des Kampfes gegen die schlimmste internationale Krise seit der Großen Depression 1929“, sagte Rousseff in einer national übertragenen Fernsehansprache. Die Regierung hatte zuletzt Haushaltskürzungen und die Aufhebung von Steuererleichterungen angekündigt. Während der Rede gab es in einigen Städten Protestaktionen. Rousseff trat im Januar ihre zweite Amtszeit an.
2014 dürfte die Wirtschaft des Landes wenn überhaupt dann nur leicht gewachsen sein, und 2015 rechnen Experten mit einem Rückgang. Die Inflation lag dagegen im Februar im Zwölfmonats-Zeitraum gerechnet bei 7,7 Prozent. Das war der höchste Stand seit 2005. Der Zuwachs resulierte hauptsächlich aus der anhaltenden Teuerung der Transport- und Strompreise (Erhöhungen der regulierten Preise sind Teil der geplanten Haushaltskonsolidierung der Regierung). Zudem ist die Nahrungsmittelinflation im Vergleich zum Vorjahr weiter gestiegen.
Rousseff forderte die Brasilianer zum Durchhalten auf. Die wirtschaftliche Durststrecke sei nur eine temporäre Herausforderung, sagte sie. "Sie haben jedes Recht, verärgert und besorgt zu sein, aber ich bitte Sie um Geduld und Verständnis, weil diese Situation nur vorübergehend ist", so die Staatspräsidentin in ihrer Ansprache.
Doch die öffentliche Aufmerksamkeit in Brasilien liegt derzeit bei einem ganz anderen Thema. Das Oberste Gericht hatte Ende vergangener Woche Verfahren gegen 54 Politiker zugelassen, die in den Korruptions-Skandal um den staatlichen Ölkonzern Petrobras verwickelt sein könnten. Dabei geht es um Schmiergelder, die Baufirmen für überteuerte Aufträge gezahlt haben sollen. Es handelt sich dabei um über 700 Millionen Euro. Ein Teil davon soll als Wahlkampfspende an Rousseffs Arbeiterpartei geflossen sein. Die Präsidentin war früher Aufsichtsratschefin bei Petrobras. Kritiker halten ihr vor, von den Praktiken gewusst zu haben.
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