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12:12 Uhr, 17.10.2014

Brasilien: Politische Unsicherheit lähmt Investitionsbereitschaft der Firmen

Derzeit zieren sich die brasilianischen Unternehmen zu investieren. Die wesentlichen Gründe dafür sind die Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Stichwahl am 26. Oktober. Die Wirtschaft hofft, dass der marktfreundliche Rousseff-Rivale Neves das Rennen macht.

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Rio de Janeiro (BoerseGo.de) - Über viele Jahre hinweg galt das Schwellenland Brasilien als Vorzeigemodell. Doch seit 2010 verliert die Wirtschaft beständig an Schwung. Nach zwei aufeinanderfolgenden Minus-Quartalen hat die Regierung jüngst die BIP-Prognose für 2014 auf 0,9 Prozent zurückgenommen. Brasilien droht sogar mittelfristig in Richtung Rezession abzustürzen.

In der größten südamerikanischen Volkswirtschaft bestimmen Wahlen derzeit das Geschehen, die auch die Wirtschaftsaktivitäten lähmen. In der ersten Runde der Präsidentschaftswahl gab es keinen Gewinner. Nun kommt es am 26. Oktober zu einer Stichwahl um den Präsidentensitz zwischen der Amtsinhaberin Dilma Rousseff und ihrem Rivalen Aécio Neves. Frau Rousseff verspricht, in Sozialprogramme und Infrastruktur zu investieren, Herausforderer Neves möchte mit Inflationsbekämpfung und Reformen die Konjunktur ankurbeln. „Viele Anleger hoffen, dass der wirtschaftsfreundliche Neves eine marktfreundliche Politik umsetzen, die Inflation bekämpfen und notwendige Reformen einleiten wird, die dem Wirtschaftswachstum auf die Sprünge helfen“, kommentierten jüngst die Experten von Henderson Global Investor in einem Marktausblick.

Derzeit zieren sich besonders die heimischen Unternehmen zu investieren. Die wesentlichen Gründe dafür sind die Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Stichwahl und die Stabilität der Energieversorgung in den kommenden Monaten. Hinzu kommen strukturelle Schwierigkeiten wie die schlechte Wettbewerbssituation der Betriebe, die geringe Zunahme der Produktivität und die landesweit unzureichende Infrastruktur. Angesichts der Wachstumsrisiken erwarten die Ökonomen der HSBC, dass die brasilianische Notenbank trotz einer hohen Inflationsrate (Prognose für 2014: 6,3 %) den Leitzins erst im Anfang 2015 anheben wird.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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