Brasilien: Politische Unsicherheit lähmt Investitionsbereitschaft der Firmen
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Rio de Janeiro (BoerseGo.de) - Über viele Jahre hinweg galt das Schwellenland Brasilien als Vorzeigemodell. Doch seit 2010 verliert die Wirtschaft beständig an Schwung. Nach zwei aufeinanderfolgenden Minus-Quartalen hat die Regierung jüngst die BIP-Prognose für 2014 auf 0,9 Prozent zurückgenommen. Brasilien droht sogar mittelfristig in Richtung Rezession abzustürzen.
In der größten südamerikanischen Volkswirtschaft bestimmen Wahlen derzeit das Geschehen, die auch die Wirtschaftsaktivitäten lähmen. In der ersten Runde der Präsidentschaftswahl gab es keinen Gewinner. Nun kommt es am 26. Oktober zu einer Stichwahl um den Präsidentensitz zwischen der Amtsinhaberin Dilma Rousseff und ihrem Rivalen Aécio Neves. Frau Rousseff verspricht, in Sozialprogramme und Infrastruktur zu investieren, Herausforderer Neves möchte mit Inflationsbekämpfung und Reformen die Konjunktur ankurbeln. „Viele Anleger hoffen, dass der wirtschaftsfreundliche Neves eine marktfreundliche Politik umsetzen, die Inflation bekämpfen und notwendige Reformen einleiten wird, die dem Wirtschaftswachstum auf die Sprünge helfen“, kommentierten jüngst die Experten von Henderson Global Investor in einem Marktausblick.
Derzeit zieren sich besonders die heimischen Unternehmen zu investieren. Die wesentlichen Gründe dafür sind die Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Stichwahl und die Stabilität der Energieversorgung in den kommenden Monaten. Hinzu kommen strukturelle Schwierigkeiten wie die schlechte Wettbewerbssituation der Betriebe, die geringe Zunahme der Produktivität und die landesweit unzureichende Infrastruktur. Angesichts der Wachstumsrisiken erwarten die Ökonomen der HSBC, dass die brasilianische Notenbank trotz einer hohen Inflationsrate (Prognose für 2014: 6,3 %) den Leitzins erst im Anfang 2015 anheben wird.
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