Fundamentale Nachricht
11:39 Uhr, 17.02.2016

Brasilien bleibt tief in der Rezession stecken

Der brasilianische Einzelhandel darbt, weil die Verbraucher immer weniger Konsummittel zur Verfügung stehen. Aufgrund der fortwährenden Verschlechterung der Arbeitsmarktbedingungen ist zu erwarten, dass sich die Kaufkraft auch in den kommenden Monaten weiter verschlechtern wird. Brasiliens Wirtschaft schrumpft weiter.

Rio der Janeiro (Godmode-Trader.de) - Der brasilianische Einzelhandel hat im vergangenen Dezember den schwächsten Umsatz zum Jahresende seit 2012 verzeichnet. So sind die Kern-Einzelhandelsumsätze um 2,7 Prozent im Monatsvergleich gesunken, was unter den Konsensschätzungen von minus 2,5 Prozent lag und auf einen starken, nach oben korrigierten Novemberwert von plus 1,6 Prozent folgte, wie die nationale Statistikbehörde gestern mitteilte. Auf preisbereinigter Basis ergab sich im Berichtsmonat gar ein Gesamtumsatzeinbruch um 7,1 Prozent gegenüber dem Vormonat. Im Gesamtjahr 2015 erlösten die Einzelhändler in der größten Volkswirtschaft Südamerikas damit 4,3 Prozent weniger als im Vorjahr 2014. Im Dezember verringerten sich dabei die landesweiten Umsätze der Supermarktketten um 2,5 Prozent. Die Geschäfte im Automobilbereich brachen gar um 18 Prozent gegenüber dem Vormonat ein.

Aufgrund der fortwährenden Verschlechterung der Arbeitsmarktbedingungen und der schwachen Konsumstimmung ist zu erwarten, dass sich die Kaufkraft der Verbraucher auch in den kommenden Monaten weiter verschlechtern wird. Bei gleichzeitig hoher Inflation steckt das Land gegenwärtig in einer schweren Rezession. Dazu kommt eine Zurückhaltung der Banken bei der Vergabe von Konsumkrediten. Die Experten der Bank HSBC Trinkaus & Burkhardt erwarten daher 2016 einen um 3,5 Prozent verminderten Umsatz des brasilianischen Einzelhandels. Ohne positive Impulse vom wichtigsten Wachstumsträger im Land, dem privaten Konsum, werde die gesamte Volkswirtschaft dieses Jahr wahrscheinlich um 2,8 Prozent schrumpfen, prognostizieren die Experten.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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