Brasilien bleibt tief in der Rezession stecken
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Rio der Janeiro (Godmode-Trader.de) - Der brasilianische Einzelhandel hat im vergangenen Dezember den schwächsten Umsatz zum Jahresende seit 2012 verzeichnet. So sind die Kern-Einzelhandelsumsätze um 2,7 Prozent im Monatsvergleich gesunken, was unter den Konsensschätzungen von minus 2,5 Prozent lag und auf einen starken, nach oben korrigierten Novemberwert von plus 1,6 Prozent folgte, wie die nationale Statistikbehörde gestern mitteilte. Auf preisbereinigter Basis ergab sich im Berichtsmonat gar ein Gesamtumsatzeinbruch um 7,1 Prozent gegenüber dem Vormonat. Im Gesamtjahr 2015 erlösten die Einzelhändler in der größten Volkswirtschaft Südamerikas damit 4,3 Prozent weniger als im Vorjahr 2014. Im Dezember verringerten sich dabei die landesweiten Umsätze der Supermarktketten um 2,5 Prozent. Die Geschäfte im Automobilbereich brachen gar um 18 Prozent gegenüber dem Vormonat ein.
Aufgrund der fortwährenden Verschlechterung der Arbeitsmarktbedingungen und der schwachen Konsumstimmung ist zu erwarten, dass sich die Kaufkraft der Verbraucher auch in den kommenden Monaten weiter verschlechtern wird. Bei gleichzeitig hoher Inflation steckt das Land gegenwärtig in einer schweren Rezession. Dazu kommt eine Zurückhaltung der Banken bei der Vergabe von Konsumkrediten. Die Experten der Bank HSBC Trinkaus & Burkhardt erwarten daher 2016 einen um 3,5 Prozent verminderten Umsatz des brasilianischen Einzelhandels. Ohne positive Impulse vom wichtigsten Wachstumsträger im Land, dem privaten Konsum, werde die gesamte Volkswirtschaft dieses Jahr wahrscheinlich um 2,8 Prozent schrumpfen, prognostizieren die Experten.
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