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11:10 Uhr, 14.11.2012

Branchenkrise: Solarworld sieht keinen Lichtblick

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Bonn (BoerseGo.de) - Die schlechten Nachrichten aus dem Solarbereich wollen nicht abreißen. Immer offenkundiger wird es, dass die Branchenkrise auch das einstige Vorzeigeunternehmen Solarworld ungebremst mit in den Abwärtsstrudel zieht. So sackten die Erlöse in den ersten neun Monaten um 38 Prozent ab und dies trotz einer Absatzsteigerung von 13 Prozent bei Modulen und Bausätzen. Das EBIT betrug in diesem Zeitraum minus 189,6 Millionen Euro, nach einem Plus von 90 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Im dritten Quartal brach der Umsatz von Solarworld um rund 41 Prozent auf 128,8 Millionen Euro ein. Der Verlust schnellte von minus 11 Millionen auf minus 68,7 Millionen Euro in den Abgrund. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag bei minus 46 Millionen Euro. Im Vorjahresquartal hatte es noch ein positives EBIT von rund 19 Millionen Euro gegeben.

Anders als erwartet sei im dritten Quartal die Belebung des Dachanlagengeschäfts in Deutschland ausgeblieben, erklärte Vorstandschef Frank Asbeck laut Quartalsbericht. Das Angebot habe die Nachfrage bei weitem überstiegen. Dies werde auch vom Ausverkauf der Unternehmen getrieben, die sich vom Markt zurückziehen und ihre Lager räumen. „Solarworld musste dem anhaltenden Preisdruck und dem Überangebot hohen Tribut zollen“, fasste der Vorstandschef zusammen. Als weitere Gründe nannte Asbeck das Preisdumping chinesischer Solarhersteller und unzulässige Subventionen in China.

Für das Gesamtjahr zeigt sich der Solarworld-Chef nun noch skeptischer und erwartet für 2012 einen deutlichen Umsatzrückgang und einen hohen operativen Verlust. Eine genauere Prognose wagte er nicht. Um die Branchekrise zu überstehen, will Solarworld das laufende Sparprogramm ausweiten. Asbeck kündigte weitere Schritte an, die den Konzern wieder wettbewerbsfähiger machen sollen. Wem das gelinge, der werde auf Dauer zu den Gewinnern zählen, sagte er. Die Solarfirma plant die Erschließung neuer Märkte in Europa, Asien und im Nahen Osten. Außerdem sollen die Kosten weiter gesenkt und Innovationen schneller aus der Forschung in die Produktion überführt werden.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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