Kommentar
15:15 Uhr, 03.10.2018

Langfristig investieren rentiert sich!

Wieso langfristige Investoren so erfolgreich sind, obwohl sie während Markteinbrüchen investiert bleiben.

Anleger, die auf kurzfristige Investitionen setzen, versuchen oft durch Market-Timing den Markt zu schlagen. Das Ziel ist, an kurzfristigen Tiefpunkten einzusteigen und zu verkaufen, wenn sich der Markt an einem kurzfristigen Hochpunkt befindet – verbunden mit möglichst hohen Gewinnmitnahmen. Erfolgreich angewandt lässt sich mit dieser Strategie gutes Geld verdienen. Der Markt ist jedoch weit weniger vorhersehbar als erhofft und auch wenn man die Grundbewegung erkannt hat, ist es schwierig, die richtigen Ein- und Ausstiegsmomente gewinnbringend zu erwischen. Hier spielt durchaus auch die Psychologie der Menschen mit hinein, die dazu führt, dass Entscheidungen durch Gier und Angst negativ beeinflusst werden - optimale Momente werden verpasst.

Wenn man den Markt timen will bzw. dies versucht, muss man sowohl die allgemeine Marktsituation als auch die getätigten Investitionen ständig unter Beobachtung haben. Kurzfristige Investitionen können daher nicht nur kostspielig, sondern auch sehr zeitintensiv werden - schlaflose Nächte sind vorprogrammiert.


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Es sprechen jedoch nicht nur diese Argumente für mittel- bis langfristige Investitionen, sondern durchaus auch die hohen Gewinne, welche sich durch eine Buy-and-Hold-Strategie erwirtschaften lassen.

J.P. Morgan Asset hat einen Bericht ("Staying Invested During Volatile Markets") veröffentlicht, in dem die Autoren feststellen, dass in den Jahren von 1995 bis 2014 ungefähr 60 % der größten prozentualen Tagesanstiege des S&P 500 zwei Wochen nach einem der 10 größten Tageseinbrüche stattgefunden haben. Wer also bei Kursstürzen verkauft hat und nicht rechtzeitig wieder investiert war, musste auf hohe Gewinne verzichten.

Konkret in Zahlen hätte sich dies beim S&P 500 folgendermaßen ausgewirkt:

Der S&P 500 konnte zwischen Januar 1995 und Dezember 2014 (20 Jahre, während denen sowohl die Dotcom-Blase als auch die Finanzkrise stattgefunden haben) eine Rendite von 340 % bzw. von 540 % (Dividenden wurden reinvestiert) erwirtschaften. Dies entspricht einem annualisierten Gewinn von 7,8 % bzw. 9,8 % (Dividenden wurden reinvestiert) für Anleger, welche über den gesamten Zeitraum investiert waren. Es gibt wenige Trader, die eine solche Performance über 20 Jahre vorweisen können. Wenn man jedoch beispielsweise nur 10 der besten Tagesanstiege verpasst hat, hätten sich die erwirtschafteten Gewinne bereits mehr als halbiert.

Dieses Ergebnis ist keineswegs einmalig. Zum Vergleich: über die letzten 10 Jahre, von März 2008 bis März 2018, konnte der S&P 500 annualisierte Gewinne von 7,6 % bzw. 9,8 % (Dividenden wurden reinvestiert) erzielen.

Interessant ist in diesem Kontext auch, sich langfristige Kursverläufe der Märkte anzusehen. Langfristig werden alle Kurseinbrüche durch Bullen-Märkte wieder wettgemacht. Jedenfalls war dies bisher so.

Fazit:

Wenn sie nicht die Zeit besitzen, um kurzfristig zu handeln oder ihnen der ständige Nervenkitzel nicht liegt, heißt das nicht, dass sie nicht erfolgreich an der Börse tätig sein können. Viele mittel- bis langfristige Investoren sind sogar um einiges erfolgreicher als kurzfristige Trader und das ganz ohne schlaflose Nächte!


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2 Kommentare

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  • Shiller
    Shiller

    No risk, no fun, no money!!! Danke Frau Hauser, dito.

    15:59 Uhr, 03.10.2018
  • Frankey
    Frankey

    alles richtig, was Sie sagen. Wobei diese Erkenntnisse aber nicht nur für Frauen gelten ;-)

    Mag sein, dass manche Trader weniger Profit erzielen als so mancher Langzeit-Aktionär. Wie immer im Leben geht es aber nicht immer nur darum, als Trader den Markt zu "schlagen", sondern manche betrachten Trading für sich als Hobby mit Spannung und "no risk no fun" Herausforderung :-)

    13:44 Uhr, 10.04.2018