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12:02 Uhr, 17.10.2011

BMW und VW rangeln um SGL Carbon

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München (BoerseGo9.de) - Der Autobauer BMW will einem „Spiegel“-Bericht zufolge weitere Anteile am Carbon-Herstellers SGL Group kaufen, um damit den Rivalen Volkswagen auszustechen. "Wir haben ein essentielles Interesse an SGL", zitierte das Magazin einen hochrangigen Manager der Münchner. Auf Nachfrage bezeichnete ein BMW-Sprecher den geplanten Vorstoß hingegen am Sonntag als reine "Spekulation".

VW ist Anfang 2011 bei SGL Carbon eingestiegen und hält seitdem rund 8 Prozent an SGL. Auch VW will laut „Spiegel“ ein weiteres Aktienpaket erwerben. BMW-Großaktionärin Susanne Klatten hält bereits einen Anteil von rund 29 Prozent der SGL-Aktien unter ihren Fittichen. Damit verfügt die Quandt-Tochter über eine Sperrminorität bei SGL. Für beide Autohersteller gilt die Leichbauweise mit Karbonfasern als zukunftsträchtig. Bei der Verwendung von Kohlenstofffasern wiegen Fahrzeuge bis zu einer viertel Tonne weniger als vergleichbare Autos und verbrauchen dadurch weniger Sprit.

BMW und SGL haben bereits Anfang September verlautbart, 100 Millionen US-Dollar in ein neues Werk in den USA investiert zu haben. Dort sollen Kohlenstofffasern für die Autoindustrie hergestellt werden. Die Fabrikation kann bei hoher Nachfrage nach dem leichten und ultrastabilen Material zur größten ihrer Art weltweit werden.

Trotz der sich eintrübenden Konjunkturaussichten bleibt BMW derweil zuversichtlich für das kommende Jahr. BMW-Chef Norbert Reithofer rechnet auch für den Oktober mit einem Absatzwachstum. "Im September lagen wir mit 11,4 Prozent im Plus", sagte der Vorstandsvorsitzende am Freitag. "Ich bin davon überzeugt, dass auch der Oktober sehr gut herauskommen wird." Für das nächste Jahr wollte Reithofer hingegen noch keine konkrete Prognose abgeben. BMW sei jetzt wesentlich robuster aufgestellt als zu Beginn der Krise 2008, sagte er nur. "Das ist für mich ein Grund für Optimismus - komme was wolle“, so der BMW-Chef.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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