Analyse
14:13 Uhr, 22.12.2015

BLACKBERRY - Gordischer Knoten geplatzt

Blackberry ist seit Jahren eine Turnaround-Story. Bisher ist es dabei geblieben, bei der Story. Weder Aktienkurs noch Unternehmenszahlen haben Anlass gegeben zu glauben, dass aus der Story auch wirklich etwas Reales wird. Die Meinung des Marktes scheint sich gerade zu ändern.

Erwähnte Instrumente

  • BlackBerry Ltd.
    ISIN: CA09228F1036Kopiert
    Kursstand: 8,720 $ (NASDAQ) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • BlackBerry Ltd. - WKN: A1W2YK - ISIN: CA09228F1036 - Kurs: 8,720 $ (NASDAQ)

Vergangene Woche veröffentlichte Blackberry die Zahlen zum dritten Geschäftsquartal. Der Kurs der Aktie sprang zwischenzeitlich um 11% nach oben, dabei gab es auf den ersten Blick wenig zu feiern. Im Vergleich zum Vorjahr sankt der Umsatz um 30%. Das Unternehmen schrieb wieder einen Verlust, der mit 100 Mio. sogar relativ hoch ausfiel. Trotzdem feiern Anleger das Ergebnis. Wieso?

Grafik 1 zeigt die Umsatzentwicklung nach Unternehmensbereich seit Anfang 2014. Die grundlegende Tendenz ist eindeutig: Blackberry schrumpft und schrumpft - bis jetzt. Im Vergleich zum Vorjahr schrumpfte Blackberry im 3. Quartal weiter. Im Vergleich zum 2. Quartal legte der Umsatz um 12% zu. Das ist ein gesunder Anstieg und der erste seit mehr als ein Dutzend Quartalen. Das hat also durchaus Gewicht.

Blackberrys Turnaround-Story sagt vor allem eines: Blackberry wird ein Software Unternehmen. Die Firma verkauft noch immer Smartphones und das wird auch noch lange Zeit so bleiben, doch das Kerngeschäft soll Software sein. Keiner wollte so recht daran glauben, dass das auch wirklich gelingen kann. Nun verdichten sich die Hinweise, dass Blackberry das schaffen kann.

Der Softwareumsatz hat sich in den vergangenen 3 Quartalen im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Da ist richtig Wachstum drin. Betrachtet man den Anteil des Umsatzes, der aus Software generiert wird (Grafik 2), dann wird der Bereich immer dominanter. Das entspricht Blackberrys Strategie. Der steigende Anteil kommt auch nicht nur daher, dass andere Bereich schrumpfen. Der Software Umsatz wächst kräftig und das Hardware Segment mit den Smartphones scheint ebenfalls seine Schrumpfkur beendet zu haben.

Das Hardware Segment konnte zuletzt nach langer Zeit wieder wachsen. Anleger hoffen darauf, dass dieses Wachstum einem guten Verkaufsstart des neuen Android Smartphones Priv verdankt ist. Das wäre ein wirklich gutes Signal für das Segment und deutet ein Ende der Verlustzeiten an.

Blackberry wird auch in naher Zukunft noch keine großen Gewinne schreiben. Das Unternehmen will nun erst einmal einen nachhaltig positiven Free Cash Flow erwirtschaften und ein Jahr später in nachhaltig in die Gewinnzone drehen. Der Kurs der Aktie dürfte daher noch einmal zurückkommen. Kurzfristig ist die Stimmung jedoch nach wie vor gut. Die Aktie hat Chancen auf Kurse von 9,50 bis 11,50.

Ob mit diesem Quartal aus der Story wirklich etwas Handfestes wird, muss sich erst noch zeigen. Die Chancen sind zumindest gegeben und die Signale sind sehr ermutigend. Als Anleger solle man jedoch auch nicht enttäuscht sein, wenn es nach jahrelangen Versuchen auch dieses Mal noch nicht der endgültige Befreiungsschlag ist. Man braucht nach wie vor einen langen Atem.

BlackBerry Ltd
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Ich selbst halte seit Anfang November eine Position auf Blackberry. Grundsätzlich handelt es sich um eine langfristige Position. Evtl. wird es einen Teilverkauf bei 9,40 geben. Rücksetzer von diesem Niveau aus würden für einen Positionsaufbau genutzt werden.

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2 Kommentare

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  • Protheus
    Protheus

    Auf Euphorie folgte bei BBRY noch immer eine Ernüchterung.

    16:51 Uhr, 22.12.2015
  • Protheus
    Protheus

    Interessant ist allerdings, dass der Anstieg des Software Revenues von einer Aquisition kommt. Mehrheitlich jedenfalls. Ich bin auch long, aber etwas weniger long seit dem zwischenzeitlichen 15% (nicht 11%) Hüpfer.

    16:51 Uhr, 22.12.2015

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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