Kommentar
12:56 Uhr, 21.12.2025

Bitcoin und Altcoins im Crash-Modus: Ist die Krypto-Rallye vorbei?

Erwähnte Instrumente

Noch vor wenigen Monaten schien der Kryptomarkt auf dem direkten Weg in eine neue Hochphase. Bitcoin hatte im Spätsommer nach einer monatelangen Rallye erstmals Kurse jenseits der Marke von 120.000 USD erreicht und damit ein weiteres Rekordkapitel aufgeschlagen. Der Durchbruch über die 100.000-USD-Schwelle galt vielen als Bestätigung eines intakten Aufwärtstrends, getragen von institutionellem Interesse und einem insgesamt konstruktiven fundamentalen Umfeld.

Doch seit dem Hoch hat sich das Bild spürbar verändert. Bitcoin notiert inzwischen wieder unter 90.000 USD, die Dynamik der Rallye ist verschwunden. Charttechnisch dominiert seit Wochen eine nervöse Seitwärtsbewegung, die Zweifel nährt, ob es sich noch um eine normale Konsolidierung oder bereits um eine tiefergehende Trendphase handelt. Der zuvor klare Aufwärtstrend wirkt zumindest kurzfristig beschädigt.

Bemerkenswert ist dabei weniger der Rücksetzer an sich als das Umfeld, in dem er stattfindet. 2025 war für den Kryptosektor fundamental ein ausgesprochen positives Jahr, und doch fehlt bislang die Anschlussbewegung. Selbst das Muster einer Altcoin-Rotation bleibt bislang aus. Damit stellt sich zum Jahresende die entscheidende Frage: bloße Verschnaufpause – oder ein Zyklus, der dieses Mal anders verläuft?

Aktueller Newsflow-Check

Der Kryptomarkt lässt im Dezember 2025 viele Anleger ratlos zurück. Trotz eines geschichtsträchtigen Jahres, in dem Bitcoin die magische 100.000-USD-Marke knackte, fühlt sich die aktuelle Stimmung im Markt eher nach Katerstimmung als nach Siegeszug an. Die Performance des Kryptomarktes seit Jahresbeginn (YTD) ist eher ernüchternd.

Warum der Markt trotz „Krypto-Präsident“ Trump stagniert

Eigentlich waren die Vorzeichen ideal: Mit dem Amtsantritt von Donald Trump im Frühjahr 2025 kehrte ein erklärter Krypto-Befürworter ins Weiße Haus zurück. Die Deregulierungswelle und die personelle Neubesetzung der SEC (weg von Gary Genslers restriktivem Kurs) sorgten für einen massiven institutionellen Push. Doch genau hier liegt ein Grund für die aktuelle Schwäche:

  • Der „Buy the Rumor, Sell the News“-Effekt: Viele politische Vorschusslorbeeren wurden bereits im ersten Halbjahr eingepreist. Jetzt fordern Investoren handfeste Ergebnisse, während geopolitische Spannungen und Handelskonflikte (Zölle) die allgemeine Risikofreude dämpfen.
  • Institutionelle „Saugwirkung“: Das Kapital fließt dank der Spot-ETFs fast ausschließlich in Bitcoin. Große Player wie BlackRock oder MicroStrategy (Saylor kaufte allein im Dezember über 10.000 weitere BTC) binden die Liquidität im „digitalen Gold“, anstatt sie in das restliche Ökosystem abfließen zu lassen.
  • Regulatorischer Druck zum Jahresende: Die Frist für die neuen CARF-Meldestandards zum 31. Dezember sorgt für Nervosität. Viele Anleger betreiben „Tax-Loss Harvesting“ oder ziehen Kapital ab, um den verschärften Dokumentationspflichten der Finanzämter zu entgehen.
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Das Altcoin-Rätsel: Wo bleibt die Rotation?

Die von vielen für das vierte Quartal 2025 eingeplante Altcoin-Season ist bisher weitgehend ausgeblieben. Viele Anleger wurden davon kalt erwischt. Historische Muster, nach denen Gewinne von Bitcoin automatisch in Ethereum und kleinere Projekte fließen, scheinen dieses Mal durchbrochen:

  1. Institutioneller Konservatismus: Viele der neuen ETF-Investoren sind keine Amateure. Sie kaufen Bitcoin als strategische Reserve und haben kaum Interesse an hochspekulativen Small-Cap-Altcoins.
  2. Sektor-Fragmentierung: Statt einer breiten „Alles-steigt-Rallye“ sehen wir nur punktuelle Explosionen in Nischen wie KI-Coins oder Meme-Coins auf Solana. Der „breite Markt“ (wie Cardano oder Polkadot) kämpft aktuell eher und bleibt schwach.

Hoffnung auf Altcoin-Season?

Analysten blicken nun auf das erste Quartal 2026. Die Bitcoin-Dominanz zeigt erste Ermüdungserscheinungen, und die Korrektur im Dezember könnte die notwendige „Bereinigung“ sein, um das Spielfeld für eine verzögerte Sektorrotation zu ebnen. Sobald sich Bitcoin stabilisiert und die institutionelle Gier auf die nächste Renditestufe schielt, schlägt traditionell die Stunde der Qualitäts-Altcoins.

Die wichtigsten Coins im Check

Bitcoin – Taktgeber der Kryptowährungen

Nach dem Allzeithoch bei rund 126.000 USD folgte eine ausgeprägte Korrektur, die den Kurs zeitweise bis in den Bereich um 74.000 USD drückte. Die Dynamik der Rallye ist verschwunden, stattdessen prägt seit Wochen eine volatile Seitwärtsphase das Chartbild. Das Momentum scheint futsch zu sein.

Bemerkenswert ist, dass diese Schwäche nicht durch negative Nachrichten ausgelöst wurde. Fundamental bleibt das Umfeld konstruktiv: Spot-ETFs sind etabliert, institutionelle Investoren präsent, regulatorische Risiken haben eher ab- als zugenommen. Dennoch agieren Anleger zuletzt vorsichtiger – dem Markt fehlt das Momentum.

Auch auf Analystenseite überwiegt inzwischen Zurückhaltung. Standard Chartered, bislang einer der größten Bitcoin-Bullen, hat seine Kursziele deutlich gesenkt: Für 2025 rechnet die Bank nun mit 100.000 USD statt zuvor 200.000 USD, für 2026 mit 150.000 USD. Analyst Geoff Kendrick verweist auf die schwierige Kursentwicklung und darauf, dass Käufe von Krypto-Treasury-Unternehmen kaum noch zusätzliche Nachfrage erzeugen dürften. Bernstein bleibt zwar grundsätzlich positiv, spricht jedoch ebenfalls von einem verlängerten Zyklus, in dem neue Höchststände eher zeitlich nach hinten rücken.

Chart

Der Bitcoin hält sich aktuell noch im Bereich von 88.000 USD, der Aufwärtstrend ist im Wochenchart allerdings erstmal gebrochen. Sollte die Schwäche weiter anhalten, steuert der Kurs auf die nächste Unterstützungszone zwischen 70.200 und 74.550 USD zu. Hier könnte man bestehende Positionen ausbauen oder sich erstmals Anteile an der größten Kryptowährung sichern. Spätestens unter 65.000 USD könnte der aktuelle Krypto-Winter allerdings zu einer längeren Eiszeit werden.

Ethereum – Der ewige Zweite kämpft mit der 3.000-USD-Marke

Ethereum hat ein wechselhaftes Jahr 2025 hinter sich. Nach dem Allzeithoch bei knapp 4950 USD im Frühjahr hat der Kurs im Zuge der jüngsten Marktkorrektur deutlich nachgegeben und notiert aktuell um die 2970 USD – ein Minus von rund 40 % gegenüber dem Jahreshoch. Die psychologisch wichtige 3000-USD-Marke ist damit zum umkämpften Terrain geworden.

Fundamental bleibt Ethereum gut aufgestellt: Das Pectra-Upgrade im Mai 2025 löste innerhalb von sieben Tagen einen Kurssprung von 56 % aus. Anfang Dezember folgte mit Fusaka das nächste große Netzwerk-Update, das die Transaktionseffizienz weiter verbessert. Für 2026 sind mit Glamsterdam und Hegota bereits die nächsten Upgrades angekündigt – sie sollen unter anderem die Skalierbarkeit weiter erhöhen und die Kosten für Nutzer senken. Das Entwicklungstempo bleibt hoch.

Bemerkenswert ist die Aktivität der Großinvestoren: Im Zeitraum von November bis Anfang Dezember 2025 ist die Anzahl der Wallets mit mindestens einer Million USD Ethereum-Bestand um 4,68 % gestiegen – das entspricht einem Kapitalzufluss von mindestens 623 Millionen USD in dieses Segment. Dass große Adressen gerade in der Korrekturphase akkumulieren, ist historisch oft ein positives Signal. Sollte das Pectra-Muster sich wiederholen, könnte auch das Fusaka-Upgrade als Katalysator für die nächste Aufwärtsbewegung dienen.

Chart

Gen Norden kämpft Ethereum gerade mit der 50-Wochenlinie und nach Süden stützt noch die Zone zwischen rund 2700 und 2900 USD. Sollte sich der Kurs erholen, läge der nächste Widerstand im Bereich der runden Marke von 4000 USD. Übergeordnet ist der Aufwärtstrend hier noch intakt, solange wir in den kommenden Wochen oder Monaten vom aktuellen Niveau aus ein neues Hoch ausbilden.

Solana – Herausforderer mit Memecoin-Flaute

Solana galt 2024 und Anfang 2025 als der große Ethereum-Herausforderer – schnell, günstig und mit einem florierenden Ökosystem aus DeFi-Projekten und Memecoins. Doch die Rallye hat auch hier pausiert: Der Kurs ist von den Jahreshochs um 260 USD auf aktuell rund 125 USD gefallen, ein Rückgang von mehr als 50 %.

Ein wesentlicher Faktor für die Schwäche: Die Memecoin-Manie, die Solana 2024 zum Liebling der Retail-Trader machte, ist weitgehend abgeebbt. Im Jahresverlauf 2025 ist das wöchentliche Handelsvolumen bei Solana-Memecoins laut Branchendaten um bis zu 95 % eingebrochen. Gleichzeitig sank der Total Value Locked (TVL) im Netzwerk auf rund 8,6 Milliarden USD – ein Sechs-Monats-Tief.

Dennoch gibt es Lichtblicke: Das lang erwartete Firedancer-Upgrade wurde erfolgreich implementiert und soll die Netzwerkstabilität weiter erhöhen. Zudem haben institutionelle Investoren 2025 über 4,3 Milliarden USD in das Solana-Ökosystem investiert – ein Zeichen, dass das Interesse über den Memecoin-Hype hinausgeht. Mehrere Asset-Manager, darunter Franklin Templeton, haben Anträge für Solana-ETFs eingereicht. Sollte die Genehmigung 2026 erfolgen, könnte das für frischen Kapitalzufluss sorgen – und Solana einen ähnlichen Schub verleihen, wie ihn Bitcoin durch die Spot-ETFs erfahren hat.

Chart

Solana scheint aktuell die Unterstützungszone zwischen 122 und 129 USD nach Süden zu verlassen. Unter dem letzten Tief bei 117 USD sieht es charttechnisch düster aus. Bei einem potenziellen Rebound liegt der nächste Widerstand zwischen 140 (50-Tagelinie) und 146 USD.

Cardano – Der Kampf um die Relevanz

Cardano (ADA) zählt 2025 zu den größten Verlierern im Kryptomarkt. Seit Jahresbeginn ist der Kurs um rund 70 % gefallen und liegt aktuell bei etwa 0,35 USD – weit entfernt von den Hochs über 1,00 USD aus dem Frühjahr. Für viele Anleger, die auf das frühere „Ethereum-Killer“-Narrativ gesetzt hatten, ist das eine ernüchternde Entwicklung.

Technisch hat Cardano im vergangenen Jahr zwar Fortschritte gemacht. Mit dem Plomin-Upgrade und der Einführung einer eigenen Verfassung wurden wichtige Schritte in Richtung vollständiger Selbstverwaltung des Netzwerks abgeschlossen. Entscheidungen über die Weiterentwicklung liegen nun direkt bei den ADA-Besitzern und nicht mehr bei zentralen Instanzen.

Das grundlegende Problem bleibt jedoch die Nutzung. Während Ethereum und Solana mit DeFi-Anwendungen, NFTs und Memecoins spürbare Aktivität erzeugen, fehlt Cardano bislang ein vergleichbar lebendiges Ökosystem. Der stark wissenschaftlich geprägte Entwicklungsansatz sorgt für Stabilität, bremst aber die praktische Verbreitung.

Ein Lichtblick kommt von großen Investoren: Im Dezember 2025 haben sogenannte Whales laut Analysten ADA im Wert von über 600 Millionen USD eingesammelt. Sollte sich die Stimmung im Gesamtmarkt verbessern, könnte Cardano davon profitieren.

Chart

Cardano wurde massiv abgestraft und befindet sich mittlerweile wieder im Preisbereich der Auflage des Coins. Zwischen 0,375 und 0,39 könnte sich der Kurs stabilisieren. Darunter gibt es keine charttechnischen Marken mehr, die den weiteren Wertverfall aufhalten könnten. Über 0,4 USD könnte der Coin allerdings auch zum Turnaround ansetzen, sofern der Bitcoin als Leitwährung mitspielt.

Weitere Altcoins im Blick

  • XRP (Ripple): Der Token für grenzüberschreitende Zahlungen notiert aktuell bei rund 1,90 USD – ein Rückgang von etwa 37 % gegenüber den Hochs von Anfang 2025. Doch die Nachrichtenlage ist positiv: Mehrere XRP-ETFs wurden in den USA zugelassen und verzeichnen trotz der Kurskorrektur starke Zuflüsse. Sollte sich der regulatorische Rückenwind unter der Trump-Administration fortsetzen, bleibt XRP ein Kandidat für eine Erholung.
  • Bittensor (TAO): Das dezentrale KI-Netzwerk notiert aktuell bei rund 230 USD und hat am 14. Dezember 2025 sein erstes Halving absolviert – die tägliche Token-Ausgabe wurde von 7.200 auf 3.600 TAO halbiert. Das reduziert den Verkaufsdruck durch Miner erheblich und könnte mittelfristig preisunterstützend wirken. Als „Bitcoin der KI“ positioniert sich Bittensor als langfristiger Profiteur des Machine-Learning-Booms.
  • Toncoin (TON): Die Kryptowährung mit direkter Telegram-Integration notiert aktuell bei rund 1,50 USD und hat 2025 rund 65 % vom Jahreshoch verloren. Doch im Dezember mehren sich positive Signale: Die Nutzerzahlen der Telegram-Wallet steigen, und die Infrastruktur für Zahlungen innerhalb der App wird kontinuierlich ausgebaut. Mit über 900 Millionen Telegram-Nutzern bleibt das Adoptionspotenzial enorm.
  • BNB (Binance Coin): Der native Token der weltgrößten Kryptobörse handelt aktuell bei rund 855 USD – ein Rückgang von etwa 20 % gegenüber dem Allzeithoch. BNB bleibt als Utility-Token für Handelsgebühren und das Binance-Ökosystem relevant – allerdings hängt die Kursentwicklung stark von regulatorischen Entwicklungen rund um Binance ab. Für Anleger, die auf eine Erholung des Handelsvolumens setzen, bleibt BNB ein Proxy auf den Gesamtmarkt.

Krypto-Aktien als Alternative

Coinbase: Die Wall Street des Kryptomarktes

Coinbase hat sich im Jahr 2025 als unverzichtbarer Partner für die institutionelle Welt etabliert. Als primärer Verwahrer für den Großteil der US-Bitcoin-ETFs und durch die strategische Übernahme der Derivatebörse Deribit hat das Unternehmen seine Einnahmequellen massiv diversifiziert. Dennoch spiegelt der Aktienkurs im Dezember 2025 die aktuelle Marktschwäche wider: Während das institutionelle Geschäft floriert, bleibt die lukrative Handelsaktivität der Privatanleger (Retail) aufgrund der ausbleibenden Altcoin-Season hinter den Erwartungen zurück.

Das Unternehmen profitiert zwar von der kryptofreundlichen US-Regierung unter Trump, steht aber zeitgleich vor dem operativen Aufwand durch die neuen globalen CARF-Steuerstandards, die zum 31.12. in Kraft treten.

Aktuelle Kennzahlen (Stand: Dezember 2025):

  • Assets under Custody: ~540 Mrd. USD (Coinbase verwahrt ca. 12 % aller zirkulierenden Bitcoin)
  • Quartalsumsatz (Q4 Est.): ~1,95 Mrd. USD (starker Fokus auf Subscription & Services)
  • Bitcoins im Bestand: 9450 BTC
  • Börsenwert (Market Cap): ~66,10 Mrd. USD

Chart

Die Aktie von Coinbase hat mit dem Rücklauf des Bitcoin auch massiv an Wert verloren. Im Bereich von etwa 235 USD hat die Aktie nun allerdings reagiert und könnte hier einen Doppelboden ausbilden. Die Performance der Aktie ist natürlich immer stark von der Entwicklung beim Bitcoin abhängig.

Long über dem Hoch vom 19. Dezember bei 248 USD, Stop spätestens unter 230 USD – erstes Ziel bei rund 282 USD. Das vorgestellte Szenario könnte auch mit einem K.o.-Zertifikat der DZ-Bank, WKN: DY683D (2,96er-Hebel) umgesetzt werden.

Mara Holding: Mining-Gigant in Schwierigkeiten

Mara Holdings hat seine Position als einer der größten börsennotierten Bitcoin-Miner in Nordamerika im Jahr 2025 massiv ausgebaut. Durch die konsequente Aufrüstung auf modernste Hardware und die vertikale Integration, inklusive eigener Energieerzeugung, versucht das Unternehmen, die Effizienz in einem Marktumfeld zu sichern, das durch steigende Mining-Difficulty und volatile Preise geprägt ist.

Trotz einer aggressiven Wachstumsstrategie und dem Ausbau der Flotte steht das Unternehmen im Dezember 2025 vor Herausforderungen: Während der Bitcoin-Kurs korrigiert, sind die Produktionskosten pro Coin branchenweit gestiegen. Dennoch bleibt Mara ein „Proxy-Investment“ für Bitcoin, da das Unternehmen eine der weltweit größten strategischen Reserven der Kryptowährung hält.

Aktuelle Kennzahlen:

  • Bitcoins im Bestand: ~52.850 BTC
  • Marktwert der Bitcoins: ~4,55 Mrd. USD (bei einem BTC-Kurs von ca. 86.000 $)
  • Börsenwert (Market Cap): ~4,40 Mrd. USD

Chart

Die Mara-Aktie befindet sich an einem Unterstützungsbereich um das April-Tief. Hier könnte die Aktie einen Boden gefunden haben und ähnlich wie Coinbase einen Doppelboden bilden. Long auf dem aktuellen Niveau oder leichter Stärke zum Wochenauftakt über 10,40 USD mit Stop unter 9,60 USD – erstes Ziel im Bereich von 12,60 USD.

Strategy: Die Bitcoin-Wette wird immer größer

Strategy hat sich de facto von einem Softwareunternehmen zu einer hochgehebelten Bitcoin-Holding gewandelt. Das Geschäftsmodell basiert darauf, über Eigen- und Fremdkapital – zunehmend auch über hochverzinsliche Vorzugsaktien – Mittel aufzunehmen und nahezu vollständig in Bitcoin zu investieren. In einem steigenden Markt funktioniert dieser Ansatz überproportional gut, das jüngste S&P-Rating (B-) erleichtert zusätzlich den Zugang zu größeren Kapitalmärkten. Für Anleger bleibt Strategy ein Hebelprodukt auf Bitcoin.

Im Dezember 2025 wurde diese Strategie weiter forciert. Allein in einer Woche nahm das Unternehmen rund 989 Millionen USD auf und erwarb 10.645 weitere Bitcoin zu durchschnittlich 92.098 USD. Damit steigt zwar die strategische Bedeutung des Unternehmens im Krypto-Ökosystem, zugleich aber auch das Klumpenrisiko: Fällt der Bitcoin-Preis, geraten Nettoinventarwert und Aktie erfahrungsgemäß deutlich stärker unter Druck als der Coin selbst.

Aktuelle Kennzahlen:

  • Bitcoin-Bestand: ~671.268 BTC
  • Gesamtinvestition: ~50,3 Mrd. USD
  • Ø-Kaufpreis: ~74.972 USD
  • Letzter Zukauf: 10.645 BTC zu ~92.098 USD

Chart

Das Chartbild von Strategy sieht im Vergleich zu Coinbase und Mara etwas düsterer aus. Das Tief vom 1. Dezember bei 155,60 USD hält bisher allerdings. Bei einer Erholung des Bitcoins könnte sich auch Strategy nach dem zuletzt heftigen Drawdown etwas erholen. Etwaige Trades können unter 155,60 USD abgesichert werden.

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Fazit: Strategie für das Jahresende

Der Dezember 2025 hat den Kryptomarkt auf eine harte Probe gestellt. Bitcoin notiert rund 30 % unter dem Allzeithoch, die großen Altcoins haben noch stärker korrigiert, und die erhoffte Altcoin-Season ist bislang ausgeblieben. Für langfristig orientierte Anleger eröffnet diese Phase jedoch auch Chancen.

Die Bitcoin-Dominanz liegt aktuell bei rund 58 bis 59 % und damit unter dem November-Hoch von 61,4 %. Historisch gilt ein sinkender BTC-Anteil oft als Vorbote einer Rotation in Altcoins. Ein zugleich alarmierendes wie hoffnungsvolles Signal: Nur noch rund 7 % aller Kryptowährungen notieren oberhalb ihrer 200-Tage-Linie – ein Zeichen für die Breite der Korrektur, aber auch für Erholungspotenzial.

Wichtige Schlüsse für Anleger

  • Bitcoin bleibt der Anker: Solange BTC sich über 70.000 USD halten kann, ist eine schnelle Erholung im Jahr 2026 denkbar. Eine Stabilisierung hier wäre das Signal für eine mögliche Sektorrotation.
  • Quality Altcoins im Fokus: Ethereum, Solana und Cardano gehören zu den Kandidaten, die von einer Rotation profitieren könnten – vorausgesetzt, sie zeigen neben Kursfantasie auch reale Nutzung und Entwicklungsaktivität.
  • Geduld zahlt sich aus: Die aktuelle Schwäche ist kein Zeichen für das Ende des Zyklus, sondern der Stresstest, den jeder Bullenmarkt durchläuft. Wer jetzt Positionen hält oder bei Schwäche aufstockt, positioniert sich für den nächsten Aufwärtsimpuls.
  • Auf Katalysatoren achten: ETF-Zulassungen für Solana, weitere Ethereum-Upgrades und eine mögliche Zinswende der Fed könnten 2026 die Treiber für die nächste Rallye werden.

Unsere Favoriten bei einer Fortsetzung der Krypto-Rallye

  • Bitcoin: Anker des Marktes. Institutionelle Nachfrage bleibt hoch, der übergeordnete Trend trotz Korrektur intakt.
  • Ethereum: Fundamentale Stärke trotz schwacher Kurse. Hohe Entwicklungsdynamik und zunehmende Aktivität großer Investoren.
  • Coinbase: Profiteur institutioneller ETF-Ströme. Starke Marktstellung als Infrastruktur-Anbieter, Hebel auf eine Rückkehr der Handelsaktivität, charttechnisch besser als Strategy/Mara.

Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte

Die Autoren sind im besprochenen Wertpapier bzw. Basiswert zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert (Strategy, Mara, Bitcoin, Ethereum, Ripple).

Transparenzhinweis. Der Artikel dient nur Informationszwecken und stellt keinen Aufruf zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Die im Artikel vorgestellten Derivate werden durch die Redaktion ausgesucht. Wir arbeiten aber mit ausgewählten Emittenten zusammen, die mit der Goldesel Trading & Investing GmbH in einer Geschäftsbeziehung stehen. Bitte beachten Sie: Der Handel mit Derivaten ist mit einem erheblichen Risiko verbunden und kann unter Umständen zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen.

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