BITCOIN: Segwit2x ist keine langfristige Lösung des Skalierungsproblems!
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Gastbeitrag des Experten für Kryptowährungen Sascha Huber
So erfolgte mein Einstieg bei DASH bspw. aus der Überlegung heraus, dass Bitcoin sich wohl niemals für schnelle Transaktionen eignen wird, also kein Bargeld-Ersatz sein kann. Dafür sind Transaktionen nicht nur (inzwischen) zu teuer, sondern vor allen Dingen auch zu langsam.
Zuletzt habe ich mir daher auch den Fork ("Bitcoin CASH") sowie die SegWit2x-Lösung angeschaut. Ich komme dabei zu dem Ergebnis, dass beides keine nachhaltigen Lösungen des Skalierungsproblems bringen. Bitcoin CASH hat aktuell noch ein Akzeptanzproblem, es gibt insbesondere zu wenige Miner. Nur: Sollte das doch noch erfolgreich werden und sich Anleger und Miner drauf stürzen, wäre auch die Blocksize von 8 MB keine dauerhafte Lösung. Und passiert das nicht, wird Bitcoin CASH irgendwann sterben.
Aber auch SegWit2x ist, genauso wenig wie es zuvor SegWit alleine gewesen wäre, keine Lösung. Man kann ja einige Daten aus der Blockchain raus nehmen, eine gewisse Menge an Daten wird man aber immer da drin haben. Insofern ist SegWit nur eine kurzfristige Optimierung, die alleine das Problem vielleicht für ca. ein Jahr in die Zukunft verschoben hätte (optimistisch geschätzt). SegWit2x, also SegWit plus Verdopplung der Blocksize auf 2 MB, dürfte daher im Best Case eine Lösung für rund zwei Jahre sein. Nicht schlecht um Zeit zu gewinnen, aber eben auch keine nachhaltige, endgültige Lösung.
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Das Problem ist, dass eine nachhaltige Lösung des Skalierungsproblem nur eine variable Blocksize wäre.
Sprich: Wenn der Bedarf da ist, müsste die Blocksize regelmäßig erhöht werden können. Auch dies brächte Probleme mit sich, denn wenn Blöcke irgendwann mal 128 MB oder mehr groß wären, müsste man sich erneut Gedanken machen.
Aber immerhin bekäme man so mal eine Lösung für viele Jahre, denn so schnell würden solche Blockgrößen ja auch nicht erreicht. Einzig Bitcoin Unlimited würde diese Lösung bieten. Trotzdem kann ich natürlich jeden verstehen, der dieses Konzept ablehnt. Denn natürlich hat auch Bitcoin Unlimited gravierende Nachteile, insbesondere stünde zu befürchten, dass der Bitcoin noch viel zentralisierter wird als er ohnehin schon ist.
Daher halte ich die Euphorie, die wir zuletzt gesehen haben, für überzogen. Genauso halte ich es jedoch für falsch, den Bitcoin jetzt schon wieder beerdigen zu wollen. Meines Erachtens zeigt die Skalierungsdebatte eher, dass die Blockchain zwar eine interessante, aber keineswegs unbedingt die beste Lösung eines Problems bietet. Insofern halte ich es für sehr begrüßenswert, dass man bspw. bei IOTA auf ein anderes Konzept, nämlich einen azyklischen Graph setzt. Ob das nun schon der Weisheit letzter Schluss ist, bleibt abzuwarten. Aber zumindest geht man hier mal andere, neue Wege.
Fazit: Ich halte an meinen Thesen fest, dass
a) der Bitcoin länger existieren wird als der Euro, den ich für eine Fehlkonstruktion halte.
b) die Marktkapitalisierung aller Kryptowährungen auf Sicht von 5-10 Jahren auf über 1.000 Mrd. US-Dollar (die europäische Billion) steigen wird. Denn Kryptowährungen werden uns dabei helfen, die Finanzindustrie umzukrempeln, so wie es einst schon PayPal begonnen hat zu tun.
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Es ist aber keineswegs sicher, dass der Bitcoin, als First Mover, auf alle Zeiten die Nr. 1 bleibt und es wird auch beim Bitcoin irgendwann mal (vielleicht läuft das gerade schon an) eine größere Korrektur geben.
In der Euphorie 2013 ging es kurzfristig auf über 1.000$, ehe es nach der Insolvenz der Bitcoin-Börse MtGox um mehr als 80 % auf "nur" noch ca. 200 US-Dollar nach unten ging. Kommt es erneut zu einer 80 % Korrektur, lägen wir nun im Bereich zwischen 800 und 900 US-Dollar. Das wäre immer noch ein toller Preis.
Und zu solchen Kursen, würde ich dann ggf. auch wieder zugreifen. Dem Blockchain eigenen Blocksize Problem zum Trotz.
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Sehr guter Artikel, der in die Tiefe geht und auch den Blick erweitert für andere Cryptos als BTC und ETH.
Vielen dank dafür, und gerne mehr davon!