Bitpanda-Experte: "KI wird eine zentrale Rolle spielen"

Bitpanda wurde im Jahr 2014 von Eric Demuth, Paul Klanschek und Christian Trummer in der österreichischen Hauptstadt Wien gegründet. Die benutzerfreundliche Handelsplattform ermöglicht es sowohl Anfängern als auch erfahrenen ExpertInnen, in die gewünschten Kryptowährungen, Krypto-Indizes, Aktien, Edelmetalle und Rohstoffe zu investieren - und das rund um die Uhr.

Anton Langbroek, Vice President of Commercial B2B bei Bitpanda Technology Solutions

Wie kamen die Bitpanda-Gründer einst auf die Idee, eine Handelsplattform für Kryptowährungen ins Leben zu rufen?

2013 war Bitcoin vor allem in Europa größtenteils noch unbekannt. Dadurch war auch der Kauf von Bitcoin eine risikoreiche und aufwendige Angelegenheit. Nutzer konnten Bitcoin lediglich über private Foren von Privatpersonen kaufen oder mussten Geld an bedenkliche Adressen in den USA, Osteuropa oder zur berüchtigten Kryptobörse Mt. Gox nach Japan schicken. Die Gründer von Bitpanda sahen ein großes Potential in der Kryptowährung und wollten einen einfachen und sicheren Weg schaffen, damit Anleger in Europa mit Bitcoin handeln konnten. So entstand 2014 die Plattform Bitpanda für den Kauf und Verkauf von Bitcoin in Österreich. Dabei stand neben der einfachen Nutzung von Beginn an auch die regulatorische Compliance im Vordergrund.

Was unterscheidet Bitpanda von anderen Börsen auf dem Markt?

Bitpansa’s Ansatz: Wir bauen unsere Produkte auf den Grundpfeilern Sicherheit, Einfachheit und Qualität auf und überstürzen nichts. Ein gutes Beispiel dafür ist unsere Herangehensweise an die Regulierung: Wir haben uns immer um die vollständige Einhaltung der Vorschriften bemüht, bevor wir in einen Markt eingetreten sind, und haben nie versucht, Schlupflöcher auszunutzen, um diese zu umgehen. Es dauert länger und kostet uns mehr Geld, Märkte auf diese Weise anzugehen, aber es ist das Richtige, und es gibt unseren Nutzern das Vertrauen, das sie für den Handel brauchen.

Warum wurde Bitpanda zum Infrastrukturanbieter?

Mit der Trading-Infrastruktur von Bitpanda Technology Solutions ermöglichen wir Fintechs und Banken, erstklassige Anlage-Erlebnisse für ihre Nutzer zu schaffen, um das Geschäft anzukurbeln, und das zu sehr geringen Kosten im Vergleich zu herkömmlichen Infrastrukturen. Die Nachfrage nach digitalem Handel wächst und der Aufbau einer Lösung von Grund auf ist teuer und würde zu einem qualitativ schlechteren und unzeitgemäßen Angebot führen. Auf diese potenzielle Einnahmequelle zu verzichten, ist für kein Unternehmen eine Option. Mit Bitpanda Technology Solutions erhalten unsere Partner eine lizenzierte, modulare, sichere und skalierbare Handelsinfrastruktur, die sie in nur wenigen Monaten einsetzen können.

Bitpanda ist seit Kurzem als neuer Broker und erste native Krypto-Börse auf stock3 angebunden. Wir auf stock3 freuen uns alle sehr auf die Zusammenarbeit und möchten zukünftig gemeinsam mit Euch durchstarten. Gibt es in diesem Zusammenhang noch etwas, was Ihr speziell den Nutzenden von stock3 beziehungsweise den Abonnenten meines „Technologie-Aktien & Krypto Trading-Service“ (kurz: TAK) mitteilen möchtet? Wo seht Ihr die Vorteile der Bitpanda-Anbindung auf unserer Plattform?

Unsere Anbindung bringt zahlreiche Vorteile mit sich, sowohl für unsere Partner als auch für ihre Endkunden. Die einfache Integration über eine API ermöglicht es stock3, direkt von neun Jahren Erfahrung in kundenorientierten und benutzerfreundlichen Investitionslösungen zu profitieren. Diese Erfahrung kann in wenigen Monaten den Nutzern zur Verfügung gestellt werden. Die Attraktivität liegt nicht nur in der Einfachheit der Investorenlösung, sondern auch darin, dass dies über einen Anbieter geschieht, der maßgeblich die Entwicklung kundenorientierter Regelungen und Sicherheitsstandards in der EU vorantreibt.

Bitpanda besitzt insgesamt 12 Lizenzen in 10 europäischen Gerichtsbarkeiten und ist damit die regulierteste Handelsplattform für digitale Vermögenswerte.

Nicht zuletzt steht nach dem Skandal um Sam Bankman-Fried (SBF) mit der Pleite seiner beiden Unternehmen Alameda Research und FTX das Thema Regulierung wieder verstärkt im Fokus im Fokus. Als die MiCA im Juli 2023 in Kraft trat, feierte Krypto-Europa die Verordnung als Meilenstein. Wie steht Bitpanda dazu?

Wir denken, dass MiCA europäischen Anlegern besseren Schutz und mehr Klarheit bieten wird; damit ist die Verordnung längst überfällig. Aktuell besteht ein regulatorischer Flickenteppich. Als der am stärksten regulierte Marktakteur in Europa ist Bitpanda absolut bereit für MiCA. Andere Player, welche Regulierungen derzeit noch umgehen, werden Probleme bekommen. Es bleibt allerdings abzuwarten, wie strikt die EU-Mitglieder MiCA in nationales Recht umsetzen. Wichtig ist, dass Regulatoren auch bei Firmen aus dem EU-Ausland hart durchgreifen. Das Internet kennt keine Landesgrenzen - deswegen dürfen sich Regulatoren nicht nur für die lokalen Player zuständig fühlen. Doch genau das hat in den letzten Jahren eher weniger gut geklappt, was einen illegalen Markteintritt so mancher Plattformen nach sich zog. Es gilt, regulatorische Arbitrage zu verhindern.

Wie seht ihr den aktuellen Stand des Kryptowährungsmarktes, und welche wichtigen Trends erwartest du für die nahe Zukunft?

Wir sehen eine Menge Konsolidierung und Innovation, da Projekte und Unternehmen die ruhigeren Marktbedingungen nutzen, um für die Zukunft zu planen. Das ist spannend, denn wenn sich der Markt dreht (und das wird er), werden wir einige fantastische neue Produkte und Ideen sehen. Ich denke, dass die KI dabei eine zentrale Rolle spielen wird. Sie verändert bereits jetzt alles, und das Finanzwesen wird dabei keine Ausnahme sein. Bitpanda hat bereits 10 Mio. USD in KI investiert, um damit zu beginnen, und ich glaube fest daran, dass sie den Kern der nächsten Evolution des Finanzwesens bilden wird.

Wie blickt Bitpanda auf das Kryptojahr 2023?

Zu sagen, dass das Jahr 2023 ein ereignisreiches Jahr für die Kryptoindustrie war, wäre eine massive Untertreibung. Von Höhepunkten wie dem Fortschritten bei der MiCAR Regulierung, über die Freigabe des Crypto ETF von Blackrock bis hin zu den raueren Phasen mit schlechter Marktperformance und dem dem Prozess um SBF und FTX hat dieses Jahr einmal mehr bewiesen, dass wir uns in einer dynamischen, sich schnell entwickelnden Welt befinden. Hat die Kryptowährung eine Zukunft? Ich kann mit 100-prozentiger Sicherheit sagen, dass sie eine hat. Wir können uns jede beliebige neue oder aufkommende Technologie ansehen und sehen, dass es Momente gab, in denen Einzelne versucht haben, sie für kurzfristigen Profit zu missbrauchen, aber das waren nur Momente. Die eigentliche Frage sollte hier lauten: Glaube ich, dass die Blockchain-Technologie eine Zukunft hat? Die einfache Antwort lautet ja. Ich glaube, dass eine Technologie, die das Potenzial hat, das Leben der Menschen zu verbessern und unser Finanzsystem transparenter, sicherer und demokratischer zu machen, diese kurzfristige Krise, die von schlechten Akteuren verursacht wurde, überstehen wird.

Zum Schluss: Was hat Bitpanda aus dem Kryptowinter gelernt?

Ich denke, dass wir uns generell in einer sehr wichtigen Phase für die Zukunft der Branche befinden. Es ist jetzt an der Zeit, etwas aufzubauen: Vertrauen, Gemeinschaft, Produkt, Partnerschaften mit der traditionellen Industrie usw. Etwas, das der Sog der Hausse-Phasen manchmal verhindert oder zu übereilten Maßnahmen zwingt. Aber wie in allen Branchen ist es unabdingbar, flexibel zu sein und sich an jeden Moment anzupassen. Wir haben schon Winter erlebt, die kälter waren als dieser. Unsere Verantwortung ist es, diesen Moment zu nutzen, und wir bei Bitpanda haben vor, genau das zu tun.

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Über Bitpanda Technology Solutions

Bitpanda Technology Solutions bietet eine der am besten skalierbaren „Investment-as-a-Service“-Infrastrukturen in Europa und weltweit. Die Plattform ermöglicht FinTechs, traditionellen Banken und Online-Plattformen, regulierte Handels-, Anlage- und Verwahrungsdienstleistungen für Kryptowährungen, Aktien/ETFs, Edelmetallen und Rohstoffe anzubieten. Partner können ihre eigenen Angebote auf einer ISO 27001-zertifizierten und bewährten Infrastruktur aufbauen. Diese vollständig modulare Plattform ermöglicht die Integration über eine moderne API oder ein direktes White-Label.