Kommentar
13:00 Uhr, 27.10.2021

Bitcoin-ETF mit erfolgreichem Start: Wie geht es mit dem Bitcoin jetzt weiter?

Lange wurde einem US-Bitcoin ETF entgegengefiebert. Jetzt gibt es sie. Doch was bedeutet dies für den Kurs der Kryptowährung?

Erwähnte Instrumente

  • ProShares Bitcoin Strategy ETF - ISIN: US74347G4405 - Kurs: 37,910 $ (Nasdaq Basic)
  • Bitcoin BTC/USD - WKN: A2YY63 - ISIN: XC000A2YY636 - Kurs: 58.739,00000 $ (Bitfinex)

Lange mussten US-Anleger auf einen Bitcoin ETF warten. Jetzt gibt es plötzlich nicht nur einen, sondern schon mehrere ETFs. Weitere werden folgen und den Start kann man durchaus als Erfolg bezeichnen. Der erste ETF hat bereits ein Anlagevolumen von mehr als 1 Mrd. Dollar. Das Anlagevolumen erreichte innerhalb von Tagen so viel wie so mancher Standard-ETF nach Jahren. So hat etwa der iShares US Industrial Sektor ETF kein wesentlich höheres Anlagevolumen. Das Interesse an den ETFs ist also groß. Das zeigen auch die Futures-Daten. Das Volumen ausstehender Futures (Open Interest) ist derzeit mit knapp 4,5 Mrd. Dollar so hoch wie nie zuvor. Dem Bitcoin-Preis nützt das allerdings wenig.


Futures spiegeln das zugrundeliegende Wertpapier oder Asset wider. Sie bestimmen den Preis des zugrundeliegenden Wertes nicht. Die Preise von Terminkontrakten können dennoch vom unterliegenden Wert abweichen. So wurden im Vorfeld des ETF-Starts besonders viele Futures gehandelt. Der nächstliegende Kontrakt handelte zu einem ungewöhnlich großen Aufschlag zum Kassapreis. Das war eine Folge der Euphorie im Vorfeld des ETF-Starts.

Der große Aufschlag hat sich inzwischen normalisiert und führte dazu, dass die ETFs dem Preis auf dem Spotmarkt hinterherhinken. Seit Beginn des Handels der ETFs haben diese im Vergleich zu Bitcoin ca. 1 % mehr verloren. Auch in Zukunft dürften die ETFs underperformen.

ProShares Bitcoin Strategy ETF
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    L&S
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Bitcoin-Futures, deren Fälligkeit weiter in der Zukunft liegt, notieren häufig höher als der nächstliegende Future. Der ETF, der auf Futures basiert, muss regelmäßig die auslaufenden Kontrakte gegen neue ersetzen (rollen). Dabei entstehen Verluste, wenn die Kontrakte mit späterer Fälligkeit höher notieren (Contango). Die ETFs garantieren mehr oder weniger also langfristig eine Underperformance.

Den Bitcoin-Preis beeinflusst das alles nicht.

Bitcoin BTC/USD
Statischer Chart
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  • ()
    Coinbase Advanced
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Was dem Preis geholfen hat, war die Euphorie rund um den ETF-Start. Nun ist dieses Ereignis vorbei und wie bei früheren wichtigen Ereignissen konsolidiert der Kurs nun erst einmal. Die Mittelzuflüsse zu anderen Anlageprodukten (z.B. ETFs in anderen Regionen) waren in der vergangenen Woche bereits wieder rückläufig (Grafik 2).


Das spricht für eine nachlassende Dynamik. Die Konsolidierung kann sich grundsätzlich weiter fortsetzen. Der Preisrückgang der letzten Tage hatte immerhin den positiven Effekt, dass der Angst- und Gierindex (Fear and Gread Index) für Bitcoin rückläufig war (Grafik 3). Der Index befindet sich jedoch weiterhin auf hohem Niveau.

Das Ende einer Konsolidierung wurde in der Vergangenheit erst bei tieferen Niveaus des Fear and Greed Index erreicht. Vieles spricht für eine Korrekturausdehnung.

Eine Garantie gibt es natürlich wie immer an der Börse nicht. Rücksetzer stellen allerdings Kaufgelegenheiten dar. Der Start eines US-ETFs ist langfristig sehr positiv zu werten. Ein von der Börsenaufsicht gutgeheißenes Instrument garantiert praktisch, dass der Kryptomarkt zwar reguliert, nicht aber wie etwa in China verboten wird. Das bietet eine gewisse Sicherheit, dass der Preis zumindest nicht wegen Regulation ins Bodenlose fällt.

Clemens Schmale


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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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