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15:14 Uhr, 30.07.2010

Bevorstehende Tarifrunden: Gewerkschaften fordern Abschlüsse in Richtung drei Prozent

Berlin (BoerseGo.de) – Die Kontrahenten wetzen ihre Messer, bringen sich in Stellung. Die in den kommenden Monaten anstehenden Tarifrunden dürften es in sich haben. Denn angesichts der sich schnell erholenden Konjunktur und den florierenden Geschäften der Unternehmen wollen die Arbeitnehmervertreter ihr Stück vom Kuchen abbekommen. Tenor der gewerkschaftlichen Forderungen: Die Beschäftigten haben einen Anspruch darauf im Aufschwung angemessen beteiligt zu werden.

„Angesichts des Konjunkturaufschwungs müssen Abschlüsse in Richtung drei Prozent gelingen“, sagte der Vorsitzende der Gewerkschaft Nahrung-Genuss- Gaststätten (NGG), Franz-Josef Möllenberg, der "Süddeutschen Zeitung" am Freitag. In der Ernährungsindustrie mit ihren 520.000 Beschäftigten stehen in etwa sechs Monaten erste größere Entgeltverhandlungen an. Der Vizechef der IG Bau, Dietmar Schäfers, pflichtet dem bei und verlangt einen Nachschlag: Die Arbeitgeber müssten sich in besseren Zeiten daran erinnern, "dass wir uns in den schlechten verantwortungsvoll gezeigt haben". Er sehe keinen Grund, 2011 defensiv an die Verhandlungen heranzugehen. In der Branche mit etwa 670.000 Beschäftigten gilt ab April 2011 ein neuer Tarifvertrag.

In der Stahlindustrie mit ihren 85.000 Beschäftigten wird bereits im September 2010 neu verhandelt. Auch in der Chemieindustrie wird im Frühjahr 2011 über neue Tarife gesprochen. Bis dahin will die zuständige Gewerkschaft IG BCE in den Betrieben, in denen es Verträge zur Sicherung von Jobs gibt und Beschäftigte zum Ausgleich starke Einbußen hinnehmen mussten, einen vorzeitigen Ausstieg aus solchen Verträgen prüfen. In der Metall- und Elektroindustrie mit etwa 3,4 Millionen Mitarbeitern laufen die Tarife noch bis März 2012.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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