Beste Gewinnzahlen im EuroStoxx-Index seit 2010
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- EURO STOXX 50Kursstand: 3.632,00 Punkte (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
Stuttgart (BoerseGo.de) - „In Europa sehen wir die besten Gewinnzahlen seit dem dritten Quartal 2010“, sagt Markus Zeiß, Manager des LBBW Dividenden Strategie Euroland. So haben per Ende Mai 58 Prozent aller Unternehmen des EuroStoxx-Index ihre Gewinnerwartungen übertroffen, und 64 Prozent konnten zudem ihre Umsatzerwartungen übertreffen. „Das ist der beste Wert seit fünf Jahren“, erklärt Zeiß.
Der Experte geht davon aus, dass die positive Entwicklung der europäischen Aktien noch weiter geht: „Das Risiko für eine Korrektur ist derzeit relativ gering“, sagt Zeiß. Er erwartet, dass sich die Marktstimmung in den kommenden Monaten nicht wesentlich verändert. Als wichtige Gründe nennt Zeiß die Euro-Schwäche gegenüber dem US-Dollar sowie die Zins- und Geldpolitik der Europäischen Zentralbank.
Nach dem starken Anstieg des EuroStoxx-Index um rund 24 Prozent im ersten Quartal erwartet Zeiß, dass sich die positive Entwicklung fortsetzt, mit einer größeren Korrektur sei nicht vor dem Herbst zu rechnen. Fundamental spreche die Lage aber weiter für europäische Aktien: „Die Analysten gehen in Europa von einem Gewinnanstieg zwischen zwölf und 13 Prozent aus“, sagt Zeiß. Die Kursrückgänge des DAX und des EuroStoxx-Index seit Mai erklärt der Fondsmanager mit einer technischen Reaktion auf den Einbruch am Anleihemarkt: „Hier haben die Wertsicherungssysteme gegriffen: Aktieninvestoren haben Gewinne mitgenommen, was zu einem leichten Dominoeffekt geführt hat.“ Für die kommenden Monate sei auch für europäische Aktien von entscheidender Bedeutung, wie sich die Zinsen und die Konjunktur in den USA entwickelten, denn davon hänge unter anderem auch der Euro-US-Dollar-Wechselkurs ab.
Besonders erfreulich sei die Entwicklung bei vielen Technologie- und bei Finanzwerten gewesen: „Die Unternehmen aus diesen Branchen konnten bei Gewinn und Umsatz die Analystenerwartungen zum Teil deutlich übertreffen, nicht zuletzt durch positive Währungseffekte aufgrund der Euro-Schwäche“, sagt Zeiß. Zahlreiche Banken profitierten von einer anziehenden Kreditnachfrage. Außerdem konnten einige Institute in laufenden Verfahren günstige Urteile erstreiten, für die sie höhere Rückstellungen gebildet hatten.
Nach Ansicht von Zeiß lohnt sich aktuell auch ein Blick auf den Industriesektor: „Steigende Konjunkturerwartungen dürften bei vielen Industriewerten zu einer Dividendenrendite führen, die im Vergleich zu Low-Beta-Branchen sehr attraktiv ist. Anders sieht seine Einschätzung für Hersteller von Haushaltswaren aus: „Im Haushaltsgüter-Sektor gibt es schon hohe Bewertungen bei gleichzeitig abnehmenden Wachstumsraten und einer verhältnismäßig geringen Dividendenrendite“, erklärt Zeiß.
Anders als in früheren Jahren sei in diesem Jahr der April nicht einer der besten, sondern der bislang schlechteste Monat für Aktien gewesen. „In gewisser Weise hat der April die Entwicklung des in der Regel schwachen Börsenmonats Mai vorweg genommen“, sagt Zeiß. Für achtsame Anleger habe diese Entwicklung aber auch Chancen eröffnet: „Es konnten gut gelaufene, überbewertete Aktien verkauft, und viel versprechende Aktien zu guten Preisen gekauft werden“, so Zeiß.
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