Besorgnis über bevorstehende Rezession in den USA unberechtigt
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
London (Godmode-Trader.de) - „Es ist noch gar nicht so lange her, dass dank reger Investitionen der Aufwärtstrend an den Kapitalmärkten das höchste Niveau seit fast acht Jahren erreichte. Auch der Konjunkturzyklus hat sich reibungslos entwickelt“, sagt van den Heiligenberg, Head of Asset Allocation bei Legal & General Investment Management (LGIM). Doch dann wurden dem Experten zufolge zwei wichtige Kennzahlen in den USA veröffentlicht, die diese positive Entwicklung an den Märkten stoppten: Einen ersten Dämpfer habe der überraschende Anstieg der Löhne versetzt, der sich im Januar auf den US-Gehaltslisten ablesen ließ. „Ein Lohnsprung mag zwar auf den ersten Blick als gute Nachricht erscheinen, jedoch gilt er oft auch als Frühindikator für eine steigende Inflation. Diese Entwicklung wiederum kann eine Überhitzung der Wirtschaft ankündigen und das Ende des Konjunkturzyklus einläuten“, so der Experte.
Die zweite schlechte Nachricht war nach Ansicht van den Heiligenbergs, dass die US-Kerninflation im Januar so hoch gestiegen ist, wie in keinem anderen Monat in den vergangenen 13 Jahren. Damit schienen die schlimmsten Befürchtungen der Anleger mit Blick auf den sich dem Ende zuneigenden US-Konjunkturzyklus bestätigt.
Für van den Heiligenberg sind diese Sorgen jedoch vorerst unberechtigt. So sprächen zum Beispiel die zugrundeliegenden Fundamentaldaten gegen ein Ende des Konjunkturzyklus. „Noch vor weniger als einem Jahr schien die US-Inflationsrate die Konsenserwartungen zu unterschreiten. Das war vermutlich eine vorübergehende Tendenz in die eine Richtung. Heute schlägt die Inflation in die entgegengesetzte Richtung aus, wobei Einmaleffekte wie höhere Preise für Bekleidung die monatlichen Daten beeinflussen“, so van den Heiligenberg, der darin keine Signale für die unmittelbare Gefahr einer Rezession sieht.
„Die Wahrscheinlichkeit für eine Rezession in diesem Jahr ist gering. Die USA dürften wohl gerade in die späteren Phasen des Wirtschaftszyklus eintreten. Alle Anzeichen sprechen dafür, dass das Wachstum vorerst auf einem gutem Weg ist“, lautet die Einschätzung des Experten. Dennoch sei davon auszugehen, dass die Indikatoren für eine Rezession noch in diesem Jahr anschlagen werden. Für die weitere Zukunft geht van den Heiligenberg zudem davon aus, dass der Inflationsdruck in den USA weiter steigen wird. Als Treiber für diese Entwicklung nennt er Faktoren wie den sich verschärfenden Arbeitsmarkt, ein starkes Wachstum, eine hohe Ressourcennutzung sowie steigende Importpreise.
Vor diesem Hintergrund sei es für Anleger vorerst sinnvoll, dem jüngsten Trend zum Abbau risikoreicher Anlageklassen in den Portfolios nicht unmittelbar zu folgen. Um einen Teil dieses Risikos auszugleichen, erscheint van den Heiligenberg zufolge ein Inflationsschutz in Form von US-Treasury-Inflation-Protected-Securities (TIPS) als eine attraktive Anlagealternative.
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.