Berg- und Talfahrt am Ölmarkt

New York/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die Rückkehr der Risikoaversion an den internationalen Ölmärkten ist aus Sicht von Rohstoffexperten wenig überraschend. Die Commerzbank erklärte den Stimmungswandel auch mit einem aus ihrer Sicht überzogenen Optimismus unter Marktteinehmern.

Am Montag ist der Abwärtsdruck an Ölmarkt hoch. Die Befürchtung einer zweiten Pandemiewelle - ausgelöst von neuen Ansteckungen in China am Wochenende - hält die Marktteilnehmer in Schach. Hinzu kamen durchwachsene Konjunkturdaten aus China. Nach wie vor zeigen sie nur eine langsame wirtschaftliche Erholung im Reich der Mitte an. Aus Sicht der Analysten der ING dürfte eine neue Welle von Covid-19-Fällen die Sorge aufkommen lassen, dass eine Erholung der Öl-Nachfrage nun doch länger andauern könnte als zuletzt noch angenommen. Außerhalb Chinas bleibt die Nachfrage weiterhin zäh schwach.

Die jüngsten Daten der CFTC zeigen wenig Veränderung in der spekulativen Positionierung von WTI an der NYMEX. Die Zahl der Kontrakte auf steigende Notierungen in der letzten Berichtswoche ist lediglich um 1.238 gestiegen. Zum Stichtag am vergangenen Dienstag gab es somit insgesamt 381.345 Netto-Longpositionen. Dies bleibt die größte spekulative Position bei WTI seit dem Sommer 2018. Nach dem Ausverkauf in der vergangenen Woche ist nun allerdings davon auszugehen, dass die Finanzspekulanten ihre Positionen abgebaut haben.

Mit Blick auf diese Woche gibt es eine Fülle von Datenveröffentlichungen, auf die sich der Markt konzentrieren sollte. Die EIA wird ihren Bericht über die Bohrproduktivität inkl. ihrer Prognosen für die Schieferproduktion in den USA für Juli veröffentlichen (die Anzahl der US-Ölbohrungen ist erstmals seit Juni 2009 unter 200 gefallen). Zudem wird die Internationale Energieagentur IEA am Dienstag ihren monatlichen Ölmarktbericht veröffentlichen, in dem sie ihre Aussichten für den Rest des Jahres und bis ins Jahr 2021 darstellen wird. Am Mittwoch folgt der Monatsbericht der OPEC. Darin wird das Ölartell seinen Ausblick und die Produktionsschätzungen für Mai vorstellen. Schließlich werden der Gemeinsame Technische Ausschuss der OPEC+ und der Gemeinsame Ministerielle Überwachungsausschuss am Mittwoch bzw. Donnerstag tagen.

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