Benzin wird immer teurer
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- Brent Crude ÖlKursstand: 70,98200 $/bbl. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Analog zu den Notierungen am internationalen Ölmarkt sind zuletzt auch die Preise für Benzin an den Tankstellen in Deutschland drastisch gestiegen. Die Spitze des Eisberges: An mancher Zapfsäule wurde dieser Tag für ein Liter des vorgeblichen Premium-Kraftstoffs „Ultimate 102“ über 2,04 Euro verlangt, 1,79 Euro für normales Super E10. Vor gut einem Jahr erst kostete der Liter Diesel nicht einmal mehr einen Euro, für Super E10 waren keine 1,15 Euro fällig.
Jenseits dieser Spitzen haben sich die Kraftstoffpreise auf Jahressicht im Durchschnitt um rund ein Viertel verteuert. Neben der Ölpreisentwicklung und der Energienachfrage in der Pandemie haben zuletzt zwei Faktoren das Benzin in Deutschland zusätzlich verteuert: der neue CO2-Preis für den Klimaschutz und die Wiederanhebung der Mehrwertsteuer.
Politiker warnen deshalb vor einer „Spritpreis-Schraube“, so SPD-Chefin Saskia Esken, oder zeigen sich besorgt, wie CSU-Verkehrsminister Andi Scheuer. Auch wurde eine Benzinpreis-Bremse“ seitens FDP-Fraktionsvize Stephan Thomae gefordert. Warum das alles? Weil sich die grüne Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock für eine Erhöhung der CO2-Abgabe auf bis zu 16 Cent pro Liter ausgesprochen hat.
Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Baerbocks Kollege von den Grünen, stärkt ihr den Rücken. Er will sich weiter für eine Erhöhung der Spritpreise stark machen. „Man sollte sich nicht aus dem Staub machen beim Klimaschutz, nur weil es mal Gegenwind gibt“, sagte Kretschmann. Er verwies darauf, dass Union und SPD über den CO2-Preis für Verkehr und Gebäude eine Erhöhung der Spritpreise beschlossen hätten. Dass nun Vertreter von Union und SPD Grünen-Chefin Annalena Baerbock in dieser Debatte kritisierten, sei unehrlich.
Eine Untersuchung der Ökonomin Monika Schnitzer zeigt, dass die Wiederanhebung der Mehrwertsteuer und die Einführung des CO2-Preises zu Jahresbeginn die Autofahrer mehr belastet hat, als sie bei der Senkung der Steuer im Juli vorigen Jahres in umgekehrte Richtung entlastet wurden. Die Tankstellen und Mineralölgesellschaften haben die höheren Preise stärker auf die Nachfrager überwälzt als die Kostenersparnis im vorigen Sommer.
Doch eines scheint klar zu sein: die höheren Preise and der Zapfsäule dürften vorerst keine Auswirkungen auf die Nachfrage haben. Vom immer teureren Kraftstoff lasse sich zurzeit kaum jemand vom Autofahren abhalten, sagt Steffen Bock, Geschäftsführer von Clever Tanken zu Spiegel Online. Und auch eine Erhöhung der CO₂-Abgabe auf 16 Cent würde seiner Meinung nach keinen großen Einfluss auf das Fahrverhalten haben.
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