Baumwolle: Vom Elfjahrestief nur wenig erholt
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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Der Baumwollpreis wird in der Corona-Krise besonders stark gebeutelt. Anfang der Woche markierte er ein Elfjahrestief und hielt sich nur knapp über der Marke von 50 US-Cent je Pfund. Aktuell notiert er bei 53 US-Cent. Die Verwerfungen zunächst in China und nun weltweit ziehen die Lieferung und Verarbeitung von Baumwolle in Mitleidenschaft, wie Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl im „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.
Vor allem aber dürfte die Nachfrage nach Kleidung stark unter der (welt-)wirtschaftlichen Schwäche leiden. Und die niedrigen Ölpreise machten synthetische Fasern wettbewerbsfähiger. Die US-Landwirte würden dies bei ihrer Anbauentscheidung für 2020 wohl berücksichtigen und weniger Baumwolle anbauen. Der seit Sommer 2018 negative Preistrend habe bereits im letzten Jahr für eine rückläufige Anbaufläche gesorgt. Tatsächlich sei die Erntefläche 2019 aber wegen einer geringeren Aufgabe von Flächen als im sehr problematischen Vorjahr größer gewesen, was sich trotz niedrigerer Erträge auch in einer um acht Prozent höheren Produktion niedergeschlagen habe, heißt es weiter.
„Nach Erwartung des US National Cotton Council werden die US-Landwirte nun aber ihre Anbaufläche um 5,5 Prozent verkleinern, und das dürfte eher zu niedrig gegriffen sein. In seiner Prognose für 2020/21 von Ende Februar geht das US-Landwirtschaftsministerium bereits von einem Minus von neun Prozent aus. Weltweit rechnet es mit einem Minus von vier Prozent. Greifen die expansiven Maßnahmen zahlreicher Regierungen und Zentralbanken, dürfte dies die Nachfrage nach Textilien und damit auch nach Baumwolle wieder stärken und die Preise stützen, mit starken Nachholeffekten nach der Krise rechnen wir aber nicht“, so Helbing-Kuhl.
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