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10:54 Uhr, 27.03.2020

Baumwolle: Vom Elfjahrestief nur wenig erholt

Die Verwerfungen zunächst in China und nun weltweit ziehen die Lieferung und Verarbeitung von Baumwolle in Mitleidenschaft.

Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Der Baumwollpreis wird in der Corona-Krise besonders stark gebeutelt. Anfang der Woche markierte er ein Elfjahrestief und hielt sich nur knapp über der Marke von 50 US-Cent je Pfund. Aktuell notiert er bei 53 US-Cent. Die Verwerfungen zunächst in China und nun weltweit ziehen die Lieferung und Verarbeitung von Baumwolle in Mitleidenschaft, wie Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl im „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.

Vor allem aber dürfte die Nachfrage nach Kleidung stark unter der (welt-)wirtschaftlichen Schwäche leiden. Und die niedrigen Ölpreise machten synthetische Fasern wettbewerbsfähiger. Die US-Landwirte würden dies bei ihrer Anbauentscheidung für 2020 wohl berücksichtigen und weniger Baumwolle anbauen. Der seit Sommer 2018 negative Preistrend habe bereits im letzten Jahr für eine rückläufige Anbaufläche gesorgt. Tatsächlich sei die Erntefläche 2019 aber wegen einer geringeren Aufgabe von Flächen als im sehr problematischen Vorjahr größer gewesen, was sich trotz niedrigerer Erträge auch in einer um acht Prozent höheren Produktion niedergeschlagen habe, heißt es weiter.

„Nach Erwartung des US National Cotton Council werden die US-Landwirte nun aber ihre Anbaufläche um 5,5 Prozent verkleinern, und das dürfte eher zu niedrig gegriffen sein. In seiner Prognose für 2020/21 von Ende Februar geht das US-Landwirtschaftsministerium bereits von einem Minus von neun Prozent aus. Weltweit rechnet es mit einem Minus von vier Prozent. Greifen die expansiven Maßnahmen zahlreicher Regierungen und Zentralbanken, dürfte dies die Nachfrage nach Textilien und damit auch nach Baumwolle wieder stärken und die Preise stützen, mit starken Nachholeffekten nach der Krise rechnen wir aber nicht“, so Helbing-Kuhl.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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