Baumwolle: USDA erwartet 2020/21 sinkende Baumwollbestände außerhalb Chinas
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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Das US-Agrarministerium USDA erwartet, dass die US-Landwirte ihre Anbaufläche für Baumwolle 2020/21 um neun Prozent reduzieren. Begründet wird dies mit der relativ ungünstigen Preisentwicklung von Baumwolle im Vergleich zu konkurrierenden Produkten (v.a. Mais und Sojabohnen), aber auch mit der bei Baumwolle besonders häufig hohen Aufgaberate. Das USDA nimmt diese für 2020/21 durchschnittlich an, so dass die zur Ernte kommende Fläche weniger stark sinkt, wie Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl im „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.
Die Erträge sollten sich erholen. Für sie setze das USDA Trendwerte an. Dennoch: Die US-Baumwollernte solle 2020/21 von 20,1 Millionen Ballen im Vorjahr auf 19,5 Millionen Ballen sinken. Im Gegensatz zu den Prognosen für Getreide und Ölsaaten wage das USDA bei Baumwolle auch einen Ausblick auf die weltweite Bilanz: Die globale Baumwollfläche solle vier Prozent kleiner sein. Hierzu trage Indien – das in den letzten Jahren abwechselnd mit China die Position des weltgrößten Produzenten innehabe – mit einem Minus von drei Prozent maßgeblich bei, nachdem sich hier die Preisrelationen ebenfalls zugunsten anderer Produkte verschoben hätten, heißt es weiter.
„Auch für Brasilien wird eine kleinere Fläche angesetzt – zuvor war sie allerdings massiv gestiegen. In beiden Ländern soll die Produktion deutlich sinken. Dies trägt gemeinsam mit dem Rückgang in den USA und einer wenig veränderten Produktion in China dazu bei, dass die weltweite Baumwollproduktion um 2,3 Prozent fallen soll. Denn Anstiege in Australien und Pakistan können den Rückgang in den großen Produzentenländern nicht wettmachen“, so Helbing-Kuhl.
Auch bei Baumwolle zeige sich das USDA für die Handelsentwicklung insgesamt und vor allem für die USA – Stichwort „Phase-1-Abkommen“ mit China – optimistisch. Es gehe zudem davon aus, dass die Verwerfungen durch das Covid-19-Virus auf die Saison 2019/20 begrenzt bleiben würden. Die steigende Nachfrage bei sinkendem Angebot lasse die Bilanz 2020/21 außerhalb Chinas in ein Defizit rutschen, so dass die über die letzten vier Jahre gestiegenen Baumwollbestände nun etwas sinken sollen, heißt es weiter.
„Der Baumwollpreis dürfte hiervon profitieren. Angesichts der in den letzten Tagen wieder gestiegenen Unsicherheit über die Ausbreitung des Covid-19-Virus halten wir die USDA-Prognose zumindest auf der Nachfrageseite für sehr optimistisch“, so Helbing-Kuhl.
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