Analyse
09:15 Uhr, 22.06.2023

BAUER – Delisting? Ja, aber….

Das Wertpapiererwerbs- und Delistingangebot des Hauptaktionärs ist abgelaufen. Wie erwartet, ist die Bauer-Aktie jedoch auch weiterhin handelbar.

Erwähnte Instrumente

  • Bauer AG (Schrobenhausen) - WKN: 516810 - ISIN: DE0005168108 - Kurs: 6,100 € (XETRA)

Über den im Zuge der letzten Barkapitalerhöhung eingetretenen Großaktionärswechsel bei der Bauer AG und das daraufhin erfolgte Erwerbsangebot an die restlichen Aktionäre hatte ich zuletzt an dieser Stelle ausführlich berichtet.

Dreiviertelmehrheit knapp verfehlt

Bis zum Ende der Angebotsfrist am vergangenen Freitag (16.06.) wurden laut der abschließenden Hinweisbekanntmachung insgesamt 9.056.313 Bauer-Aktien zum Preis von jeweils 6,29 Euro angedient. Dies entspricht einem Anteil von 21,04 Prozent des Grundkapitals des Unternehmens.

Zuzüglich der bereits vor dem Erwerbsangebot gehaltenen 52,81 Prozent kommt die Doblinger-Gruppe nun also auf 73,85 Prozent an der Bauer AG. Die zum Durchregieren notwendige Dreiviertelmehrheit wurde damit zwar nicht ganz erreicht. Dennoch dürfte Doblinger damit auf den künftigen Hauptversammlungen locker auf eine 75 Prozent-Mehrheit kommen, da ja nie alle Aktien auf einer Hauptversammlung vertreten werden.

Aktie bleibt handelbar

Mit dem Ende des Erwerbsangebots trat auch das Delisting der Bauer-Aktie von der Börse in Kraft. Wie ich jedoch bereits in der Vergangenheit angedeutet hatte, bedeutet dies nicht das Ende der Handelbarkeit für den Anteilsschein. Es war absehbar, dass die Börse Hamburg auch weiterhin eine Notiz im Freiverkehr aufrechterhalten wird, wie dies bereits in der Vergangenheit bei ähnlich gelagerten Fällen geschehen ist.

Seit gestern hat das Papier nun eine Exklusivnotiz an der Börse Hamburg. Für die Bauer-Aktionäre, die an ihren Beständen festgehalten haben, ist das natürlich eine erfreuliche Nachricht. Angesichts des ausgedünnten Streubesitzes ist es vorteilhaft, dass der Handel sich auf nur noch einen Börsenplatz konzentriert, was für eine höhere Liquidität und Transparenz in der Preisfeststellung sorgt.

Es bleibt jetzt abzuwarten, welche Schritte der Großaktionär in die Wege leitet. Werden weitere Aktien hinzugekauft um die 90- bzw. 95-Prozentschwelle zu erreichen, um dadurch einen Squeeze-out in die Wege zu leiten? Falls ja, könnte sich dies positiv auf den Aktienkurs auswirken.

Fazit: Diejenigen Aktionäre, die das Erwerbsangebot nicht angenommen haben, werden froh sein, da sie weiter an der Entwicklung der Bauer AG teilhaben können und die Aktien immer noch handelbar sind. Operativ sieht es nach dem ersten Quartal wieder besser aus. Es bleibt zu hoffen, dass es sich dabei mehr als nur um den berühmten Silberstreif am Horizont handelt. Ich halte das Unternehmen und die Bauer-Aktie für risikobewusste Anleger nach wie vor für sehr interessant.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 1,63 1,69 1,70
Ergebnis je Aktie in EUR -3,66 0,44 0,85
KGV neg. 14 7
Dividende je Aktie in EUR 0,00 0,04 0,21
Dividendenrendite 0,00 % 0,66 % 3,44 %

*e = erwartet

Bauer AG (Schrobenhausen) - Tageschart
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Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert: Bauer AG (Schrobenhausen) (long)

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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