Fundamentale Nachricht
11:26 Uhr, 07.08.2015

Bank of Japan gerät wegen Ölpreisverfall unter Druck

Die Bank of Japan hat auch auf der jüngsten Sitzung keine Überraschung geboten. Es verhärten sich aber Zweifel, ob die BoJ ihrem Inflationsziel im angepeilten Zeitraum näher kommen kann. Der schwache Ölpreis kommt den Währungshütern in die Quere.

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Tokio (Godmode-Trader.de) - Die japanische Notenbank hält unverändert an ihrem geldpolitischen Kurs fest. Das beschloss die Zentralbank am Freitag nach Beendigung zweitägiger Beratungen. So will die Bank of Japan (BoJ) die Geldbasis weiterhin um jährlich 80 Billionen Yen ausweiten. Damit verzichten die Währungshüter auch darauf, der japanischen Volkswirtschaft zusätzliche Lockerungsimpulse zu geben.

Die konjunkturelle Dynamik in Japan hatte zuletzt deutlich nachgelassen. Die Wirtschaft ist im zweiten Quartal möglicherweise sogar geschrumpft. Morgan Stanley sagt eine Kontraktion der Wirtschaftsleistung um 0,5 Prozent zum Vorquartal voraus. Das Forschungsinstitut Dai-ichi Life rechnet mit einem Rückgang von 0,6 Prozent. Auf der Pressekonferenz der Notenbank verwies BoJ-Chef Kuroda denn auch auf Schwächen beim Konsum, bei den Exporten sowie bei der Industrieproduktion. Bei der Binnennachfrage betonte er aber, dass die Schwäche vor allem witterungsbedingt sei. Im Juni haben die Haushalte ihren Konsum unerwartet um 2 Prozent zum Vorjahr verringert – nach einem Plus von 4,8 Prozent im Vormonat. Im Mai hatte der Umsatz im Einzelhandel um 0,8 Prozent abgenommen.

Die Währungshüter behielten ihre bisherige Einschätzung der Wirtschaftslage Japans dennoch unverändert bei. Demnach erholt sich die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt weiterhin „moderat“. Mit Blick auf die derzeitige Entwicklung bei den Verbraucherpreisen werden die Sorgenfalten der BoJ aber tiefer. Das Zwei-Prozent-Inflationsziel, das die Notenbank zum Ende der zweiten Hälfte des Fiskaljahrs 2016 anpeilt, scheint immer schwieriger erreichbar. Grund ist der jüngste Rohölpreisverfall. Die BoJ hat sogar ihre Sorge zum Ausdruck gebracht, dass die Teuerungsrate temporär unter die Nulllinie absacken könnte. Sollte sich die Inflation weiter als schwach erweisen, könnten bereits auf der nächsten BoJ-Sitzung ernsthafte Diskussionen um weitere Lockerungsschritte geführt werden.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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