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11:38 Uhr, 15.09.2015

Bank of Japan bleibt untätig - Warten auf die Fed

Die Bank von Japan (BoJ) verzichtet trotz der Krise in den Schwellenländern zunächst auf eine zusätzliche geldpolitische Lockerung. Nach Einschätzung der NordLB sieht die BoJ nur deshalb davon ab, einen Gang höher zu schalten, weil man erst die Entscheidung der Fed abwarten will.

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Tokio (Godmode-Trader.de) - Die japanische Notenbank verharrte auch in der aktuellen Leitzinssitzung beim Status Quo und änderte nichts an ihrem geldpolitischen Kurs. Nach wie vor wird damit die Wirtschaft durch Aufkäufe von Wertpapieren im Wert von 80 Billionen Yen pro Jahr gestützt. Das beschloss die Bank of Japan am Dienstag nach Beendigung ihrer zweitägigen Beratungen. Der Leitzins in Japan liegt bereits seit Jahren bei null Prozent.

Notenbankchef Haruhiko Kuroda äußerte sich für die wirtschaftliche Entwicklung in Japan zuversichtlich und gab keine Hinweise für eine zusätzliche geldpolitische Lockerung. Das Inflationsziel von zwei Prozent dürfte laut Kuroda im ersten Halbjahr 2016 erreicht werden. Der Preistrend lege definitiv zu. Die in Japan sinkende Produktionslücke stütze die Inflation. Auch die chinesische Wirtschaft dürfte laut Kuroda weiter stabil wachsen.

Der Yen wertete im Umfeld der Notenbanksitzung leicht auf, der US-Dollar kostet nun wieder unter 120 Yen. „Offensichtlich haben doch schon einige Investoren auf eine Ausweitung der Geldpolitik gesetzt", kommentierte die Commerzbank-Analystin Esther Reichelt die Kursgewinne. „Oder sie haben einen deutlich pessimistischeren Ausblick erwartet." Die japanische Aktienbörse reagierte hingegen kaum auf die Ankündigung.

Nach Ansicht der NordLB spricht dennoch einiges für eine (Anm. perspektivische) Ausweitung des Aufkaufprogramms. So sei die Inflation fernab vom Ziel der Notenbank und die konjunkturellen Negativnachrichten, die zuletzt aus der Volksrepublik China gekommen seien, sorgten auf den Rohstoffmärkten für niedrige Preise und entsprechend ergebe sich auch für die japanischen Preise wenig Potenzial für eine dynamischere Entwicklung. Auch die Binnennachfrage sei nicht auf dem Level, das man sich wünschen würde, wenn man 2,0 Prozent Preissteigerung erreichen wolle, so die Analysten weiter. Die zuletzt negativer als erwartet ausgefallenen Produzentenpreise sprächen auch ein deutliches Bild. Nach Einschätzung der Experten der NordLB hat die Bank of Japan nur deshalb davon abgesehen, einen Gang höher zu schalten, weil man erst die Entscheidung der Fed abwarten wolle.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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