Fundamentale Nachricht
14:42 Uhr, 17.11.2017

Bank of England sendet düstere Nachricht

Die Streichung der Passage aus dem BoE-Statement, wonach die Zinsen womöglich stärker steigen müssten, als es der Markt erwartet, könnte signalisieren, dass die Wahrscheinlichkeit vieler weiterer Zinsanstiege gesunken ist.

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  • Dow Jones
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Minneapolis (GodmodeTrader.de) - Die Bank of England (BoE) hat erstmals seit zehn Jahren die Zinsen erhöht, und zwar auf 0,50 Prozent. Damit hat sie die Zinssenkung, die sie im August vergangenen Jahres vorgenommen hat, aufgewogen. Die Folgen der Erhöhung für die Haushalte dürften angesichts einer Vielzahl finanzpolitischer Veränderungen, die im Gange sind, gering sein, wie Toby Nangle, Leiter des Bereiches Multi Asset in der Region Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA) bei Columbia Threadneedle Investments, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.

Der Markt hatte die Zinserhöhung, für die die Bank of England mit sieben zu zwei Stimmen votiert habe, nahezu vollständig eingepreist. Das hätte normalerweise eine geringe Reaktion impliziert. Jedoch sei das britische Pfund unmittelbar nach der Verkündung gegenüber allen großen Währungen um mehr als ein Prozent gefallen, und auch die Anleihenrenditen hätten deutlich nachgegeben. Die Kurse britischer Aktien hätten zwar zugelegt, doch das dürfte fast ausschließlich die Währungsentwicklung widerspiegeln: Währungsbereinigt hätten sie sich im Vergleich zu anderen Aktienmärkten nämlich schlechter entwickelt, heißt es weiter.

„Der Grund dafür war, dass die Bank eine Passage aus ihrem Statement entfernt hat. Diese besagte, dass die Zinsen womöglich stärker steigen müssten, als der Markt es erwartet. Der Markt hat diesen Schritt so interpretiert, dass das Risiko vieler weiterer Zinsanstiege gesunken ist. Zudem hat die Bank darauf hingewiesen, dass die britische Wirtschaft trotz gedämpfter Konjunktur schneller als gewünscht gewachsen ist. Damit hat sie mit Blick auf ihre Erwartungen an das britische Potenzialwachstum eine düstere Nachricht an den Markt gesendet“, so Nangle.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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