Nachricht
13:35 Uhr, 13.01.2011

Bank of England hält am geldpolitischen Kurs fest

London (BoerseGo.de) - Die Bank of England (BoE) hat in ihrer heutigen Zinsentscheidung alles beim Alten belassen. Leitzinsniveau und Anleihenprogramm laufen unverändert weiter. Wie die englische Notenbank am Mittag mitteilte, liegt der für den Pfund-Raum geltende Leitzins weiter bei 0,5 Prozent. Der Zins steht damit fast zwei Jahr (Märt 2009) auf diesem Niveau. Fachleute hatten mit dieser Entscheidung gerechnet.

Wegen des immer noch unsicheren Konjunkturverlaufs hat die BoE nach der Meinung von britischen Ökonomen von einer Straffung der lockeren Geldpolitik noch Abstand halten, und das obwohl die Inflationsrate Großbritanniens bereits seit etlichen Monaten deutlich über der anvisierten Marke von 2,0 Prozent liegt. Hinzu kommt, dass das britische Wirtschaftswachstum im dritten Jahresviertel 2010 mit einem Plus von 0,7 Prozent gegenüber dem Vorquartal und einem Anstieg um 2,7 Prozent im Jahresvergleich recht robust war. Vor allem der Anstieg der Investitionen um 3,1 Prozent auf Quartals- und um 8,9 Prozent auf Jahressicht lässt auf eine Überwindung der tiefen Krise hoffen. Experten gehen deshalb davon aus, dass die BoE gegen Mitte des Jahres die Zins-Zügel wieder straffer anziehen wird.

Analog zur Leitzinsentscheidung hat die BoE auch ihr laufendes Anleihenprogramm unangetastet belassen. Das Volumen liege weiterhin bei 200 Milliarden Pfund, teilte die Bank in London mit. Ihr Kaufprogramm hat den Effekt, dass die Renditen der Anleihen, die die Notenbank kauft, sinken. Über den Ankauf der Staatspapiere, die Schaffung von Zentralbankgeld und neuen Sichteinlagen wird im Endeffekt die Geldmenge erhöht. Über den Multiplikatoreffekt der niedrigeren Renditen auf den Kreditmärkten und der steigenden Kreditvergabe soll die Wirtschaft wieder in Schwung gebracht werden. Dies wiederum soll einer Deflation - als einem dauerhaften Sinken des Preisniveaus - vorbeugen, wie dies von der Bank von England stets betont wird.

Abstimmungsgründe und -verhalten der Notenbanker zu den Entscheidungen werden traditionell erst gegen Ende des Monats veröffentlicht.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

Mehr Experten