Baltische Staaten warnen vor Handelskrieg
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Vilnius/ Washington (Godmode-Trader.de) - US-Präsident Donald Trump hat vergangenen Donnerstag Strafzölle auf Stahl sowie Aluminiumimporte in die USA in Höhe von 25 beziehungsweise 10 Prozent angekündigt. Obwohl sich in seiner eigenen Partei, den Republikanern, und auch der US-Wirtschaft Widerstand regt, will Trump an den Plänen festhalten. „Wir sind sehr besorgt über die Folgen eines Handelskriegs und drängen das Weiße Haus, diesen Plan nicht weiter zu verfolgen”, erklärte eine Sprecherin von Paul Ryan, dem Vorsitzenden des Repräsentantenhauses, laut Reuters. Der Präsident erwartet hingegen keinen Handelskrieg durch mögliche US-Zölle. „Ich glaube nicht, dass wir einen Handelskrieg bekommen”, sagte Trump.
Die Ankündigung hatte Ängste vor einer Sanktionsspirale und einem globalen Handelskonflikt ausgelöst. Schon formiert sich die Europäische Union und prüft Gegenmaßnahmen. Die EU habe das Recht, Waren im Wert von 50 Prozent des EU-Stahlexportvolumens in die USA, die von Importzöllen betroffen wären, unverzüglich mit Einfuhrzöllen zu belegen. Dies teilte nach Angaben der Nachrichtenagentur Bloomberg die EU-Kommission Gesandten der nationalen Regierungen mit. Etwaige Entscheidungen der Welthandelsorganisation WTO müsste Brüssel also nicht abwarten. Die Liste an US-Produkten, die seitens der EU mit Einfuhrzöllen belegt werden könnten, umfass laut dem Bericht Stahl, Shirts, Jeans, Kosmetika, Motorräder, Boote, landwirtschaftliche Erzeugnisse, Orangensaft, Whisky und Tabakprodukte. Die Zollhöhe sei mit 25 Prozent angegeben.
Die Außenminister der baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen waren am Montag in den USA gemeinsam zur Vorbereitung eines Gipfels von Trump und den Staatschefs ihrer Länder mit ihrem US-Kollegen Rex Tillerson zusammengetroffen. In diesem Rahmen warnten die Minister vor möglichen transatlantischen Handelskonflikten. „Wir haben unsere gemeinsame Position zum Ausdruck gebracht, dass Wirtschaftskriege, Handelskriege nicht das sind, was wir erwarten. Wir erwarten, dass es möglich sein wird, Positionen einander näher zu bringen", sagte der litauische Außenminister Linas Linkevicius der Agentur BNS.
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