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08:03 Uhr, 28.01.2013

BaFin zieht ihr schärfstes Schwert: Sonderprüfung gegen 4 Banken eingeleitet

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Bonn/ München (BoerseGo.de) - Die Finanzaufsicht Bafin hat gegen mehrere deutsche Bankhäuser im Zusammenhang mit der Zinsaffäre Sonderprüfungen eingeleitet. Dies berichtet die „Süddeutsche Zeitung“ am Montag. Die Institute stehen im Verdacht, den Interbankenzinssatz Euribor manipuliert zu haben. Darunter sind laut Informationen der Zeitung die Deutsche Bank und Portigon. Bei dem WestLB-Nachfolger wurde zudem eine Untersuchung zu möglichen Manipulationen am Zinssatz Libor eingeleitet. Bisher war nur bekannt, dass sich die US-Behörden für das Institut interessieren. Die zerschlagene Landesbank hat bis Mitte 2011 Daten zum Libor und zum Euribor geliefert. Diese Vorgänge sind nun Gegenstand der Sonderprüfung.

Bislang war in Deutschland nur eine einzige Sonderprüfung in Sachen Libor bekannt - und zwar bei der Deutschen Bank. Doch jetzt gerät der deutsche Branchenprimus doppelt unter Druck. Nach Informationen der SZ prüft die Behörde nicht nur, ob die Deutsche Bank beim Libor manipuliert hat, sondern nimmt auch den Euribor ins Visier. Das Geldhaus wollte die Untersuchungen laut der Zeitung nicht kommentieren.

Neben der Deutschen Bank und der WestLB waren dem Bericht zufolge die Landesbank Berlin, die BayernLB, die Commerzbank, die DZ Bank, die LBBW, die Helaba und die NordLB von der Aufsicht aufgefordert worden, sich schriftlich zu bestimmten Fragen der Aufsichtsbehörde zu äußern.

Noch sei nicht absehbar, wann erste Ergebnisse aus den Untersuchungen vorliegen, schreibt die SZ. Eine Person, die mit den Ermittlungen befasst ist, habe aber angedeutet, dass man in den Daten bereits Anhaltspunkte für Manipulationsversuche gefunden hätte. Es sei schwierig, aber nicht unmöglich, den Nachweis der Manipulation zu erbringen, zitiert das Blatt den Informanten.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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