BaFin: Werden die Stresstests verschärft?
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Düsseldorf (BoerseGo.de) - Die Meldeschwelle für zu hohe Zinsrisiken der Banken soll laut einem Pressebericht durch schärfere Stresstests gesenkt werden. Dabei müssten die Institute viel geringere Verluste ihres Eigenkapitals als bislang üblich bei den Aufsichtsbehörden melden, berichtet das Handelsblatt am Donnerstag. Die Zeitung beruft sich dabei auf Aussagen der deutschen Finanzaufsicht Bafin. Künftig sollen Banken demnach schon zu einem früheren Zeitpunkt die Aufsichtsbehörden einschalten müssen, wenn interne Belastungsprüfungen bestimmte Probleme möglich erscheinen lassen.
Die Aufseher haben es auf die Zinsrisiken der Bankhäuser abgesehen. Denn die aktuellen Zinsen laden zu riskanten Strategien ein: Banken vergeben langfristige Kredite, finanzieren sich selbst aber kurzfristiger. Dank niedriger Notenbankzinsen sind kurzfristige Kredite derzeit extrem billig - die Banken verdienen sich mit dieser sog. Fristentransformation eine goldene Nase. Im Übermaß führt diese Strategie bei steigenden Zinsen aber zu Risiken.
Die Häuser simulieren einen spontanen Zinsanstieg, der ihr Eigenkapital angreifen könnte. Nun ist vorgesehen, die Aufseher schon dann zu informieren, wenn die Zinssimulation ergibt, dass zehn Prozent des Eigenkapitals aufgefressen sein könnten. Bislang galten die Institute erst bei 20 Prozent Kapitalverlust als anmeldepflichtig.
Die BaFin hatte kürzlich schon angekündigt, strenger als bisher gegen Zinssünder vorzugehen. Bankenverbände lehnen die Pläne als übertrieben ab. Der Bundesverband der privaten Banken betonte in einer ersten Reaktion, die Szenarien der Zins-Stresstests könnten ja verschärft werden. Die Ergebnisse dürften aber nicht zu Automatismen, zum Beispiel zu pauschalen Kapitalzuschlägen, führen.
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