Kommentar
13:01 Uhr, 29.09.2015

Bärenmärkte in Sicht - Wiederholung von 2008 oder 2000?

Es hagelt frische Verkaufssignale überall auf der Welt, sei es bei US Aktien oder europäischen Indizes, Emerging Markets Währung oder Rohstoffen. Viele Fragen sich, ob wir eine Wiederholung der letzten Bärenmärkte sehen werden.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • S&P 500
    ISIN: US78378X1072Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (Cboe)

Für mich persönlich ist die Frage nicht so sehr, ob wir uns in einem Bärenmarkt befinden, sondern wie der Bärenmarkt verlaufen wird. Der Dax befindet sich rein formal in einem Bärenmarkt, nachdem er bereits mehr als 20% verloren hat. Andere Märkte sind noch nicht so weit. In den USA liegen die Verluste bisher zwischen 10 und 15%, in Japan bei gut 15%.

Darüber, was nun genau einen Bärenmarkt ausmacht lässt sich streiten. Unbestritten ist jedoch, dass der aktuelle Trend nach unten zeigt. Viele hoffen noch auf einen Doppelboden bei den Augusttiefs. Hoffen darf man ja, doch es fällt schwer, mit großer Überzeugung daran zu glauben. (Empfehlung der Redaktion: Bottomfishing in Aktien - so finden Sie den Boden)

Es fehlt an Argumenten, die Anleger in großen Scharen wieder zum Kauf von Aktien bewegen könnten. Die lockere Geldpolitik der US Notenbank befindet sich in den letzten Zügen. Keiner weiß, was mit China wirklich los ist. Die EZB denkt schon über weitere Lockerungen nach (so gut kann die Lage in Europa also nicht sein) und in Japan versagen die Abenomics auf grandiose Art und Weise.

Es ist nicht einmal gesichert, dass neue QE Programme für einen Umschwung sorgen können. Ein Bärenmarkt fällt ja nicht vom Himmel. Im Jahr 2000 war es die Technologieblase, im Jahr 2008 die Immobilienblase. Und jetzt? Jetzt platzt die Liquiditätsblase.

Das muss die Realwirtschaft nicht in den Abgrund reißen. Das Platzen der Technologieblase um die Jahrtausendwende war dramatisch, doch wirtschaftlich konnte man in den USA lediglich einen moderaten Abschwung erleben. 2008 war das anders. Das Finanzsystem stand vor dem Kollaps. So etwas geht nicht spurlos an der Wirtschaft vorüber.

Heute droht wieder eine Blase zu platzen. Anzeichen, dass dies die Wirtschaft mit sich reißt, sehe ich nicht - zumindest noch nicht. Die Luft muss aus dem Markt raus. Durch die Liquiditätsschwemme und der "Alternativlosigkeit" von Aktien hat sich eine Überbewertung eingestellt. Diese muss abgebaut werden. Ich sehe daher aus fundamentaler Sicht mehr Parallelen zum Jahr 2000 als zum Jahr 2008.

Der Vergleich der Bärenmärkte für den S&P 500 ist in der Grafik dargestellt. Sie beinhaltet auch eine Prognose für den Verlauf über die kommenden Monate. Demnach sollten wir es mit einer Bewegung zu tun haben, die sich in die Länge zieht anstatt plötzlich und crashartig die Kurse nach unten zu führen.

Eröffne jetzt Dein kostenloses Depot bei justTRADE und profitiere von vielen Vorteilen:

  • 25 € Startguthaben bei Depot-Eröffnung
  • ab 0 € Orderprovision für die Derivate-Emittenten (zzgl. Handelsplatzspread)
  • 4 € pro Trade im Schnitt sparen mit der Auswahl an 3 Börsen & dank Quote-Request-Order

Nur für kurze Zeit: Erhalte 3 Monate stock3 Plus oder stock3 Tech gratis on top!

Jetzt Depot eröffnen!

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

6 Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen
  • dschungelgold
    dschungelgold

    Die US Eilmeldung aus den Buero fuer Volksverdummung und Meinungsmanipulation von Soeben schlaegt den Fass die Krone aus. Ich fasse es nicht, das man diese Meldungen aus USA ueberhaupt noch ernst nimmt.

    16:14 Uhr, 29.09. 2015
  • Rolli1001
    Rolli1001

    Außerdem, beginnt ein Bärenmarkt erst wenn wir unter das Hoch von 2000 fallen, dann wäre der gesamte Aufwärtstrend ein Fehlausbruch.

    Das ist die korrekte Chart Ansicht und Analyse wenn wir schon in diesen Zeiträumen denken !

    14:57 Uhr, 29.09. 2015
    1 Antwort anzeigen
  • Rolli1001
    Rolli1001

    Da fällt mir nur ein, ein immer wieder gebrauchter Spruch

    " Der Markt hat immer recht " das ist der Satz der zu den meisten Analysen passt!

    Nichtssagend eben.

    14:54 Uhr, 29.09. 2015
  • sewiet13
    sewiet13

    Ich weiss nicht viel. ich weiss auch nicht genau warum, aber hier meine Prognose. Zu der sage ich aber auch nichts. Aber die zeigt uns, wie es wird?

    Das nenne ich mal Expertise...

    14:24 Uhr, 29.09. 2015

Das könnte Dich auch interessieren

Mehr von Clemens Schmale zu den erwähnten Instrumenten

  • Was tun, wenn die Kurse davoneilen?

    2024 stellt sich genau diese Frage. Das gilt zumindest dann, wenn man den Jahresprognosen der großen Investmentbanken Glauben geschenkt hat. Dem US-Markt wurde für dieses Jahr keine Performance zugetraut.
    29.05. C. SchmaleKommentar
  • US-Technologiesektor kommt an seine Grenzen

    27.05. C. SchmaleKommentar
  • Hat der Markt noch Luft nach oben?

    11.04. C. SchmaleKommentar 1
  • NASDAQ 100 und S&P 500 - Das war zu viel und zu schnell!

    11.03. C. SchmaleKommentar
  • Wie der Dax doch den US-Markt schlägt

    16.02. C. SchmaleKommentar 1
Mehr von Clemens Schmale

Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

Mehr über Clemens Schmale
  • Makroökonomie
  • Fundamentalanalyse
  • Exotische Basiswerte
Mehr Experten