Nachricht
10:49 Uhr, 30.12.2010

BA will die Zahl der Hartz-IV-Empfänger in 2011 kräftig reduzieren

Berlin (BoerseGo.de) - Die Bundesagentur für Arbeit (BA) will die Zahl der Hartz-IV-Empfänger einem Bericht der Süddeutschen Zeitung (SZ) zufolge 2011 deutlich senken und damit rund 900 Millionen Euro einsparen. Darauf hätten sich die Nürnberger Bundesanstalt und das von Ministerin Ursula von der Leyen (CDU) geführte Arbeitsministerium geeinigt, berichtet die SZ am Donnerstag. Demnach sollen die Jobcenter 2011 dafür sorgen, dass im Vergleich zum Vorjahr sieben Prozent mehr der Hartz-IV-Empfänger erwerbstätig werden oder eine Ausbildung aufnehmen.

2010 wurden nach Angaben der Bundesagentur etwa 950.000 Hilfsbedürftige in den Arbeitsmarkt integriert, die Arbeitslosengeld II (Hartz IV) bezogen. Wie hoch die Zahl im nächsten Jahr sein könnte, ließ die BA offen. "Das hängt davon ab, wie viele Menschen 2011 auf die Grundsicherung angewiesen sind und in das System neu aufgenommen werden müssen, sagte eine BA-Sprecherin gegenüber dem Blatt."

Geplant ist zudem, dass die Nürnberger Behörde die Kundenzufriedenheit weiter erhöht, die die BA jedes Quartal per Umfrage bei den Leistungsbeziehern ermittelt. Außerdem sollen die Jobcenter bei der Vermittlung von Arbeitslosen, die länger als 24 Monate ohne Stelle sind, besser werden. Hier müssen sich Ministerium und Bundesagentur im Januar noch auf eine Zielgröße einigen.

Bei den Erwerbslosen, die kurzzeitig auf Jobsuche sind und Arbeitslosengel I aus der Arbeitslosenversicherung beziehen, will die BA ihre Vermittlungserfolge ebenfalls deutlich anheben. So soll im nächsten Jahr 16 Prozent der Arbeitnehmer, die eine Kündigung erhalten haben und sich deshalb bei einer Arbeitsagentur melden, sofort wieder in ein Arbeitsverhältnis vermittelt werden.

Die Zielvorgaben der BA stützen sich auf die optimistischen Konjunkturprognosen und die günstige Entwicklung am Arbeitsmarkt. Insgesamt soll die Arbeitslosigkeit nach Berechnungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) im neuen Jahr um durchschnittlich 280.000 Personen zurückgehen. Davon werden nach Einschätzung des IAB vor allem Kurzzeitarbeitslose profitieren. Ihre Zahl könnte sich nach der Prognose um 170.000 oder knapp 16 Prozent verringern. Bei den Langzeitarbeitslosen, die Hartz-IV-Leistungen erhalten, dürfte der Rückgang mit einem Minus von 110.000 etwas geringer ausfallen.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

Mehr Experten