BA will die Zahl der Hartz-IV-Empfänger in 2011 kräftig reduzieren
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Berlin (BoerseGo.de) - Die Bundesagentur für Arbeit (BA) will die Zahl der Hartz-IV-Empfänger einem Bericht der Süddeutschen Zeitung (SZ) zufolge 2011 deutlich senken und damit rund 900 Millionen Euro einsparen. Darauf hätten sich die Nürnberger Bundesanstalt und das von Ministerin Ursula von der Leyen (CDU) geführte Arbeitsministerium geeinigt, berichtet die SZ am Donnerstag. Demnach sollen die Jobcenter 2011 dafür sorgen, dass im Vergleich zum Vorjahr sieben Prozent mehr der Hartz-IV-Empfänger erwerbstätig werden oder eine Ausbildung aufnehmen.
2010 wurden nach Angaben der Bundesagentur etwa 950.000 Hilfsbedürftige in den Arbeitsmarkt integriert, die Arbeitslosengeld II (Hartz IV) bezogen. Wie hoch die Zahl im nächsten Jahr sein könnte, ließ die BA offen. "Das hängt davon ab, wie viele Menschen 2011 auf die Grundsicherung angewiesen sind und in das System neu aufgenommen werden müssen, sagte eine BA-Sprecherin gegenüber dem Blatt."
Geplant ist zudem, dass die Nürnberger Behörde die Kundenzufriedenheit weiter erhöht, die die BA jedes Quartal per Umfrage bei den Leistungsbeziehern ermittelt. Außerdem sollen die Jobcenter bei der Vermittlung von Arbeitslosen, die länger als 24 Monate ohne Stelle sind, besser werden. Hier müssen sich Ministerium und Bundesagentur im Januar noch auf eine Zielgröße einigen.
Bei den Erwerbslosen, die kurzzeitig auf Jobsuche sind und Arbeitslosengel I aus der Arbeitslosenversicherung beziehen, will die BA ihre Vermittlungserfolge ebenfalls deutlich anheben. So soll im nächsten Jahr 16 Prozent der Arbeitnehmer, die eine Kündigung erhalten haben und sich deshalb bei einer Arbeitsagentur melden, sofort wieder in ein Arbeitsverhältnis vermittelt werden.
Die Zielvorgaben der BA stützen sich auf die optimistischen Konjunkturprognosen und die günstige Entwicklung am Arbeitsmarkt. Insgesamt soll die Arbeitslosigkeit nach Berechnungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) im neuen Jahr um durchschnittlich 280.000 Personen zurückgehen. Davon werden nach Einschätzung des IAB vor allem Kurzzeitarbeitslose profitieren. Ihre Zahl könnte sich nach der Prognose um 170.000 oder knapp 16 Prozent verringern. Bei den Langzeitarbeitslosen, die Hartz-IV-Leistungen erhalten, dürfte der Rückgang mit einem Minus von 110.000 etwas geringer ausfallen.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.