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14:46 Uhr, 05.12.2018

Auswirkungen der US-Sanktionen gegen Iran auf den Ölpreis

Wie sich die Anfang November in Kraft getretenen neuen US-Sanktionen gegenüber dem Iran im Jahr 2019 auf den globalen Ölpreis auswirken könnten, ist die Grundfrage einer DIW-Studie. Es ergeben sich dabei je nach untersuchtem Szenario Preissteigerungen zwischen null und 16 US-Dollar pro Fass.

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  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 61,855 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Wien/ Berlin (Godmode-Trader.de) - In dieser Woche kommen die Ölstaaten zu einem wegweisenden Treffen zusammen. Am Donnerstag hält die OPEC ihre Dezember-Sitzung ab, und am Freitag treten weitere Ölstaaten auf den Plan, allen voran Russland. Dann wird sich zeigen, welche Auswirkungen die jüngsten politischen Veränderungen auf die Zukunft der Ölförderung und den Ölpreis haben.

Der Ölpreis der Nordseesorte Brent war seit Anfang Oktober von mehr als 86 auf weniger als 60 US-Dollar Barrel gesunken, bevor die jüngsten Entwicklungen ihn wieder auf rund 63 Dollar steigen ließen. Die hohe Ölnachfrage auf der einen Seite und die Pläne Donald Trumps für neue Öl-Sanktionen gegen Iran auf der anderen Seite hatten in dieser Phase in der Ölbranche das Szenario einer „globalen Öl-Knappheit“ heraufbeschworen. Dann kam der Wandel: Die Entscheidung Trumps, die Sanktionen gegen Iran nicht ganz so konsequent zu gestalten als befürchtet, gab den Anstoß.

Am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung wurde untersucht, wie sich die Anfang November in Kraft getretenen neuen US-Sanktionen gegenüber dem Iran im Jahr 2019 auf den globalen Ölpreis auswirken könnten. Es ergeben sich dabei je nach untersuchtem Szenario Preissteigerungen zwischen null und 16 US-Dollar pro Fass. „Wenn die iranischen Ölexporte völlig wegbrechen, würde das den Ölpreis zum Niveau zurücktreiben, den er Anfang des Jahrzehnts hatte. Allerdings spielen viele Unsicherheiten über geopolitische Einflussfaktoren und Marktentwicklungen eine Rolle“ erklärte DIW Expertin Claudia Kemfert, Autorin der Studie.

Im Referenzszenario kann der Iran weiter seine gesamte Produktion exportieren; im Szenario A wird angenommen, dass der Iran trotz Sanktionen 20 Prozent seiner Förderkapazitäten exportieren kann, zum Beispiel weil ein wichtiger Abnehmerland das US-Embargo ignoriert; Szenario B nimmt den vollständigen Ausfall der iranischen Exporte an; im vierten Szenario (C) bauen die USA ihre Schieferölkapazitäten so aus, dass die Schieferölproduktion den Ausfall des Irans als Ölexporteur ausgleicht.

Erwartungsgemäß hat Szenario B den größten Effekt auf den Ölpreis: Dieser steigt laut DIW im Modell um 16 Dollar auf knapp 90 US-Dollar pro Fass Brent und nähert sich so seinem Preisniveau in den Jahren 2010 bis 2014. Im Referenzszenario, in dem die Sanktionen de facto nicht greifen, ist der Ölpreis nahezu unverändert, bei Szenario A liegt der Preiseffekt bei zehn US-Dollar pro Fass, bei Szenario C bei rund sechs US-Dollar pro Barrel.

„Grundsätzlich sind die Preiseffekte eines Embargos auf iranischen Öl begrenzt, einerseits weil die inländische Nachfrage im Iran hoch ist und das Land im Vergleich zu anderen Produzenten der Region weniger ein Ölexportland ist, und andererseits weil andere Förderländer den Ausfall des Irans als Exporteur zum Teil kompensieren würden,“ so DIW-Energieökonom Aleksandar Zaklan. „Auch eine Ausweitung der Schieferölproduktion in den USA würde den Preiseffekt mindern.“

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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