Australische Notenbank überrascht die Märkte
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Sydney (Godmode-Trader.de) - Die Reserve Bank of Australia (RBA) hat den Leitzins am Dienstag unverändert bei 1,50 Prozent belassen. Der Schritt kam überraschend. Von Bloomberg befragte Analysten hatten mehrheitlich eine Zinssenkung um 25 Basispunkte erwartet (15 von 29 Ökonomen prognostizierten eine Senkung in dieser Größenordnung). In ihrem Statement haben die Währungshüter den breiten Rückgang der Kerninflation hervorgehoben, was auf einen gedämpften Preisdruck in der gesamten Wirtschaft hindeute. Doch die RBA legte den Schwerpunkt in ihren Betrachtungen auf die Lage auf dem Arbeitsmarkt. Wenn dieser sich weiter verbessert, erwartet die Bank, dass sich die Inflation über ihren Prognosezeitraum hinweg dem Notenbankziel nähert.
Die Notenbank räumte ein, dass die Abwärtsrisiken für die Wirtschaft weiterhin in einem gedämpften Konsum der privaten Haushalte begründet liegen. Die maue Binnenwirtschaft werde von einer „längeren Schwächephase“ bei der Einkommensentwicklung der privaten Haushalte und sinkenden Immobilienpreisen beeinflusst. Dennoch stellte die RBA weiterhin große öffentliche Investitionsprojekte, eine starke Exportdynamik und einen robusten Arbeitsmarkt fest, was voraussichtlich dazu beitragen werde, dass sich die verfügbaren Einkommen im Laufe der Zeit erholen und den Konsum stützen könnten. Die RBA konzedierte, dass die Arbeitslosenquote trotz des starken Beschäftigungswachstums stagnierte, was ein Schlüsselfaktor bei der Beurteilung der freien Kapazitäten in der Wirtschaft wäre. Die Zentralbank prognostizierte für 2019/2020 weiterhin ein Wachstum von 2,75 Prozent.
Die Einschätzung der RBA zum Wohnungsmarkt war gegenüber der Stellungnahme vom April unverändert. Demnach seien sowohl die Kreditzinsen als auch die Finanzierungskosten der Banken gesunken. Was die Preise anbelangt, so erwartet die Notenbank, dass sich die niedrige Inflation zunächst fortsetzt. Dennoch geht das zentrale Szenario der RBA davon aus, dass die Inflation in den Jahren 2019 bis 2020 sehr allmählich in Richtung rund 2 Prozent ansteigen wird, teilweise angeführt von steigenden Treibstoffkosten angesichts der Kombination aus höheren Rohölpreisen und der schwächeren Währung in den letzten Wochen.
Mit dem starken Rückgang der Inflation im ersten Quartal 2019 ist die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung durch die RBA geringer geworden. Die heutige Erklärung macht deutlich, dass sich der Trend zu verwirrenden Datensignalen in Form eines starken Arbeitsmarktes, eines schwachen BIP-Wachstums, hoher Handelsüberschüsse und schwacher Haushaltsausgaben zwar fortsetzen kann, der Schwerpunkt der RBA aber weiterhin auf der Verbesserung des Arbeitsmarktes und seiner Nutzung als Indikator für freie Kapazitäten in der Wirtschaft liegen wird.
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