Fundamentale Nachricht
12:09 Uhr, 02.12.2015

Australiens Wirtschaft sucht nach neuem Geschäftsmodell

Die Daten zum australischen BIP-Wachstum im dritten Quartal spiegeln laut Experten die Neuorientierung der australischen Wirtschaft - d.h. weg von Bergbauinvestitionen und hin zu Rohstoffexporten und Dienstleistungen - dar.

Erwähnte Instrumente

  • AUD/USD
    ISIN: XC000A0E4TC6Kopiert
    Kursstand: 0,7327 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Sydney (Godmode-Trader.de) - Die australische Wirtschaft ist im dritten Quartal mit einer Jahresrate von 2,5 Prozent gewachsen. Gegenüber dem Vorquartal lag das Wachstum Australiens bei 0,9 Prozent und lag damit hauchdünn über den Markterwartungen. Die Rate folgte auf eine nach oben korrigierte Wachstumsrate im zweiten Quartal von 0,3 Prozent.

Getrieben wurde das Wachstum von einer Kombination aus einem rückläufigen Importe und einem sprunghaften Anstieg der realen Exporte. Die sich daraus ergebenden Nettoexporte trugen um 1,5 Prozentpunkte zum Wachstumsschub bei. Der Konsum kommt auf 0,4 Prozentpunkte Wachstumsanteil. Als Hauptbelastung galten erneute die privaten Investitionen. Diese schwächten im dritten Quartal weiter ab und schmälerten das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,6 Prozentpunkte. Der einzige Hoffnungsschimmer bei den Investitionen war der Wohnungsbau, wo das Wachstum im dritten Quartal wieder an Fahrt aufnahm.

Die Drittquartalsdaten spiegeln laut Experten die Neuorientierung der australischen Wirtschaft, d.h. weg von Bergbauinvestitionen und hin zu Rohstoffexporten und Dienstleistungen, dar. Gestützt wurde der Prozess von einer schwächeren Währung und niedrigeren Zinsen. Die Analysten der Credit Suisse erwarten, dass die Daten im vierten Quartal noch schwächer ausfallen werden, da es unwahrscheinlich sei, dass die Nettoexporte ihre aktuelle Wachstumsrate aufrechterhalten könnten. Auch im Jahr 2016 dürfte das Wachstum laut den Experten unter dem Potenzial bei 2,4 Prozent bleiben, da aktuelle Indikatoren eine weitere Verlangsamung der Investitionsausgaben im nächsten Jahr nahelegen.

Die australische Notenbank RBA hat bei ihrer gestrigen geldpolitischen Sitzung keine wesentlichen Veränderungen an ihrer Stellungnahme vorgenommen. So wurde zwar ein leicht „dovish“ angehauchter Wortlaut beibehalten, indem wiederholt wurde, dass die Inflationsaussichten einen Spielraum für eine weitere Lockerung der Geldpolitik bieten könnten, doch zeigen andererseits jüngste Aussagen von Gouverneur Glenn Stevens, dass die RBA das aktuelle Zinsniveau für angemessen hält.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

Mehr Experten