Ausbau der Windenergie in Deutschland stark rückläufig
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Berlin (Godmode-Trader.de) - Zuerst die gute Nachricht: 2020 gingen mehr Windkraftanlagen in Deutschland ans Netz als 2019. Besagtes Jahr war allerdings auch der Tiefpunkt beim Ausbau der Windräder in den letzten zwei Dekaden. Die Zahlen: Nach vorläufigen Berechnungen sind 2020 rund 1.400 Megawatt an Leistung hinzugekommen, wie die ARD berichtete. Zum Vergleich: 2019 seien es rund 1.000 Megawatt gewesen, jährlich 4.000 Megawatt waren es hingegen durchschnittlich in den Jahren 2013 bis 2018.
Im Vergleich zu vor fünf Jahren ist die Zahl der Genehmigungen für Windkraftanlagen demnach nur in Brandenburg konstant geblieben. In allen anderen Bundesländern, vor allem im Süden gab es einen deutlichen Rückgang. Dieser fiel in Bayern, Hessen und Baden-Württemberg mit am stärksten aus. Hier ging die Zahl der Genehmigungen seit 2015 um 75 bis 100 Prozent zurück. In Bayern wurden 2020 zum Beispiel drei neue Windräder genehmigt. Einzig in Norddeutschland gab es im vergangenen Jahr einen leichten Aufwärtstrend.
Der Präsident des Bundesverbandes Windenergie, Hermann Albers, sagte der ARD, dass es zu viele Hürden gebe: „Der wichtigste Schritt ist, wir brauchen mehr Genehmigungen und eine gute Abstimmung mit den Bundesländern zur Bereitstellung von ausreichend Fläche für die Ziele des Klimaschutzes in Deutschland. Wenn uns das gelingt, wird die Windkraft sich durchsetzen und sie wird weiterhin Nummer eins im deutschen Kraftwerkspark sein."
Größtes Problem beim Windausbau ist aber nicht einmal der Genehmigungsprozess: Vielerorts wehren sich Bürger gegen neue Windanlagen, bundesweit gibt es Hunderte Klagen, teils liegen hierfür die behördlichen Genehmigungen schon vor. Die Bundesregierung will mit dem gerade reformierten Erneuerbare-Energien-Gesetz die Schieflage begradigen. So sollen Kommunen künftig stärker finanziell von Windrädern profitieren können. Zudem gilt nun, dass für Klagen gegen Windanlagen der Instanzenzug gesetzlich verkürzt wurde, um die Verfahren zu beschleunigen.
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