Fundamentale Nachricht
12:08 Uhr, 01.06.2022

Ausbau der Erneuerbaren nicht ohne "Konflikte" möglich

Der Anteil regenerativer Energien am Stromverbrauch soll 2030 mind. 80 % betragen. So will es die Regierung. Die ausreichende Verfügbarkeit von Flächen für die Windenergie an Land ist für die Zielerreichung eine elementare Voraussetzung, heißt es in einer aktuellen Studie. Doch das geht nicht ohne Konflikte.

Berlin (Godmode-Trader.de) - Das Bundes-Klimaschutzgesetz gibt das Ziel vor, bis zum Jahr 2045 Netto-Treibhausgasneutralität zu erreichen. Bereits im Jahr 2035 soll der Strombedarf nach dem Willen der Regierung nahezu vollständig aus Erneuerbaren Energien gedeckt werden. Der Anteil regenerativer Energiequellen am Bruttostromverbrauch soll 2030 danach zudem bereits mindestens 80 Prozent betragen, was in etwa einer Verdopplung des Anteils gegenüber dem Jahr 2021 entspricht. Um diese ehrgeizigen Ziele zu erreichen, ist eine massive Beschleunigung des Ausbaus der erneuerbaren Energien notwendig.

Der Windenergie an Land kommt dabei eine Schlüsselrolle zu. Die installierte Leistung von Windenergieanlagen an Land (Onshore) soll, von aktuell 56 Gigawatt (Stand Ende 2021), auf 115 Gigawatt im Jahr 2030, 157 Gigawatt in 2035 und auf 160 Gigawatt im Jahr 2040 zulegen.

Eine Studie im Auftrag des Wirtschafts- und Klimaschutzministeriums erstellt vom Beratungsunternehmen Guidehouse Germany kommt nun zu dem Schluss, dass für diese Ziele ausreichend geeignete Flächen für die Windenergie an Land zur Verfügung stehen, um das Zwei-Prozent-Flächenziel zu erreichen - aber nur, wenn die Politik „Konfliktrisiken“ hinzunehmen bereit sei. Gemeint sind demnach Konflikte etwa zwischen dem Ausbau der Windkraft und dem Natur- und Artenschutz.

Die Analyse zeigt auch, dass die Festlegung sehr hoher Siedlungsabstände zu Windrädern sowie der Ausschluss von Waldflächen, Landschaftsschutzgebieten oder Flächen mit besonderer Bedeutung für das Landschaftsbild das Flächenpotenzial stark reduzieren und eine Zielerreichung ausschließen oder sehr unwahrscheinlich machen.

Untersucht wurden zehn Szenarien: ein Basisszenario und neun alternative, die sich in einzelnen Kriterien zum Basisszenario unterscheiden - je nachdem, wie strikt die Abstände von Windrädern zur Wohnbebauung sind und wie hoch die durchschnittliche Windgeschwindigkeit ist. Ergebnis: In den Bundesländern im Süden weist ein hoher Anteil der Landesflächen weniger, aber voraussichtlich oftmals dennoch ausreichend gute Windbedingungen für einen wirtschaftlichen Betrieb auf. Brandenburg, Thüringen und Hessen weisen demnach die höchsten Potenziale auf. Im Basisszenario hat zudem Bayern ein Flächenpotenzial von über 5 Prozent der Landesfläche, im Szenario Windhöffigkeit Sachsen-Anhalt und Niedersachsen.

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