Kommentar
11:10 Uhr, 12.01.2011

Aurubis – vom gelben zum roten Gold

Die Weltkonjunktur brummt wieder und mit ihr auch die Nachfrage nach Kupfer, das sich auf einem Rekordniveau befindet. Davon konnte laut „Finanzwirtschafter.de" auch Aurubis, die größte europäische Kupferhütte profitieren und ihren Vorsteuergewinn im Geschäftsjahr 2009/2010 gegenüber dem Vorjahr auf 258 Mio. Euro mehr als verdreifachen. Die Analysten hatten nur mit 250 Mio. Euro gerechnet. Besonders begehrt war das rötliche Metall dabei in der Energiewirtschaft und der Automobilindustrie. Aber auch der Preis für Schwefelsäure und die gestiegenen Raffinierlöhne für Altkupfer trugen zum starken Ergebnis bei, so das Internetportal weiter. Dabei summierten sich allein die positiven Bewertungseffekte aufgrund des gestiegenen Kupferpreises auf etwa 100 Mio. Euro. Auch der Umsatz legte um rund die Hälfte auf 9,865 Mrd. Euro zu. Die gute Entwicklung soll sich nach Aussage des Vorstands auch im laufenden Geschäftsjahr fortsetzen und der Überschuss ceteris paribus weiter ansteigen. Als Impulsgeber dürfte dabei vor allem die starke Nachfrage aus China dienen, das 2010 bereits fast 40 Prozent des gesamten Kupfers schluckte.

Die Umbenennung des Hamburger Konzerns im April 2009 von Norddeutsche Affinerie in die lateinische Übersetzung für „rotes Gold" scheint also bereits erste Früchte getragen zu haben, jedoch will sich das Unternehmen durch Umstrukturierungsmaßnahmen vor allem im Bereich Recycling aber auch im Geschäftsbereich Primärkupfer noch stärker aufstellen, um widerstandsfähiger gegen Krisen wie zuletzt zu werden. Dass es für Aurubis in Zukunft in allen Bereichen rund laufen könnte, erläuterte laut „4investors.de" auch Vorstandschef Bernd Drouven auf einer Investorenkonferenz in New York mit den vielsagenden Worten: „In den Märkten, in den Aurubis aktiv ist, wird es wahrscheinlich nicht zu einer Substitution von Kupfer kommen."

Von den Rekordzahlen von Aurubis besonders angetan zeigte sich Marc Gabriel vom Bankhaus Lampe und erhöhte seine Prognosen für den Überschuss in den Geschäftsjahren 2010/11 und 2011/12 gleich um jeweils 17 Prozent. Auch das Kursziel für die Aktie schraubte er von 44 auf 50 Euro hoch und bestätigte dabei gegenüber dem Deutschen Anlegerfernsehen seine Kaufempfehlung für den mit einem KGV von gerade einmal 11,8 noch deutlich unter dem historischen Wert von knapp 14 bewerteten MDAX-Titel. Kaum weniger positiv für die Aktie gestimmt sind die Experten von der Commerzbank und der WestLB, die beide an ihrer Einschätzung „Add" festhalten und ihre Zielmarken jeweils um zwei Euro auf 44 bzw. 46 Euro anhoben. Als besonderen Kurstreiber sieht Ralf Dörper von den Landesbänkern die hohen Kupferpreise. Mit dem gleichen Argument votiert auch Robert Greil von der Privatbank Merck Finck weiterhin für den Kauf der Aktie. Sein Kursziel: 48 statt bisher 40 Euro. Lediglich M.M. Warburg Analyst Eggert Kuls stufte den Titel aufgrund des bereits erreichten Zielniveaus von „Buy" auf nur noch „Hold" zurück, ließ sich dabei aber zumindest zu einer moderaten Kurszielanhebung von 41 auf 41,50 Euro bewegen.

Die positiven Analystenkommentare lassen sich auch charttechnisch untermauern, ergibt sich für die Aurubis-Aktie doch auch weiterhin ein bullisches Chartbild, auch wenn derzeit eine Korrekturausdehnung bis 41,46 bzw. 39,90 Euro nicht ausgeschlossen werden kann. Spätestens in dieser Region sollte allerdings wieder eine Kaufwelle bis in den Bereich 48,80 Euro starten, so die Experten von „Godmode-Trader.de".

Mit einer CLASSIC-Aktienanleihe von Macquarie Oppenheim sollten Anleger gut gerüstet sein, die bei dem Kupferschmelzer auf Sicht von knapp zwölf Monaten mit einer Seitwärts- bzw. ganz leichten Abwärtsentwicklung rechnen. Der Puffer zum Basispreis bei 39,50 Euro beträgt aktuell bereits über zwölf Prozent. Sollte diese Marke am Laufzeitende im Dezember dieses Jahres nicht unterschritten werden, wird der Nennbetrag in voller Höhe zurückerstattet. Ansonsten kommt es zur Aktienandienung, die den tatsächlichen Verlust der Aktie seit Emission widerspiegelt. Die maximale Renditechance ist mit 6,71 Prozent bzw. 7,09 Prozent p.a. angesichts des relativ niedrig angesetzten Basispreises noch durchaus interessant.

8,50 % p.a. Aurubis CLASSIC-Aktienanleihe

Emittent/WKN:

Macquarie Oppenheim / MQ2T60

Laufzeit:

23.12.2011

Preis: (11.01.2011)

Geld / Brief: 101,05 % / 101,25 %

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

Bitte vergessen Sie nicht, sich an unserer wöchentlichen Zertifikate-Umfrage unter dem folgenden Link zu beteiligen: http://www.godmode-trader.de/Zertifikate

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

Mehr Experten